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  • 11.06.2011 05:59

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Ecclestone wollte Bahrain noch retten

Von wegen gewollte Absage: Bernie Ecclestone hat bis zum Schluss versucht, den Grand Prix von Bahrain noch dieses Jahr auszutragen

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone hat in der Bahrain-Affäre offenbar mit falschen Karten gespielt: Schon am Mittwoch hatte er in einem 'BBC'-Interview angedeutet, dass er den Grand Prix trotz der Entscheidung des FIA-Motorsport-Weltrats am vorangegangenen Freitag am liebsten absagen würde, dabei versuchte er in Wahrheit anscheinend alles, um den Nachholtermin zu retten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wollte in Bahrain am 4. Dezember das WM-Finale fahren

Das geht zumindest aus einer von der FIA veröffentlichten Chronologie zum Fall Bahrain hervor. Demnach soll Ecclestone am Donnerstag, als sich eine Absage längst abzeichnete, noch vorgeschlagen haben, Indien wie ursprünglich geplant am 30. Oktober auszutragen, Bahrain dafür erst am 4. Dezember. Die FIA reagierte darauf eigenen Angaben nach mit der Bitte um Prüfung, ob Teams und die Veranstalter in Bahrain damit einverstanden wären.

Gestern schließlich hatten die Bahrainer dann genug vom Theater der vergangenen Woche und setzten mit der von sich aus beschlossenen Absage einen Schlusspunkt unter die Affäre. Ecclestone schlug der FIA daraufhin vor, zum ursprünglichen Kalender (Indien am 30. Oktober, kein Bahrain-Termin) zurückzukehren. Dies soll bis spätestens 14. Juni mittels Faxabstimmung des Weltrats endgültig beschlossen werden.

Laut Max Mosley haben die Bahrainer die Veranstaltungsgebühr von kolportierten 25 Millionen Euro für 2011 womöglich bereits an Ecclestone überwiesen. Sollte das stimmen, ist unklar, ob sie das Geld zurückfordern können, weil sie selbst die Absage bekannt gegeben haben und nicht von einer außenstehenden Partei dazu gezwungen wurden...