Bahrain formell noch nicht abgesagt

Was nun passieren muss, damit Bahrain endgültig aus dem Kalender gestrichen wird und wie Bernie Ecclestone auf die Kritik am Verhalten der Formel 1 reagiert

(Motorsport-Total.com) - Die Veranstalter des Grand Prix von Bahrain haben die Absage mittels Presseaussendung angekündigt, doch formell scheint das Rennen am 30. Oktober nach wie vor im Kalender auf. Aus diesem Grund fordert die FIA nun Bernie Ecclestone auf, eine neue Version des Kalenders für die Abstimmung durch den Motorsport-Weltrat vorzuschlagen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Ecclestone muss dafür sorgen, dass der ursprüngliche Kalender wieder gilt

"In Hinblick auf das Statement durch den Bahrain International Circuit warten wir nun darauf, dass der Inhaber der kommerziellen Rechte einen neuen Kalender für den Motorsport-Weltrat vorschlägt", bestätigt ein Sprecher der FIA. Beim sogenannten neuen Kalender handelt es sich freilich um die Version vor der Änderung durch den Weltrat am 3. Juli, bei der der Indien-Grand-Prix vom 11. Dezember wieder auf seinen angestammten Platz am 30. Oktober verlegt wird.

Ecclestone bestätigt Indien-Premiere Ende Oktober

Das bestätigt Ecclestone gegenüber 'Autosport': "Alles wird wieder so sein wie vorher. Wir werden beim Motorsport-Weltrat in den kommenden Tagen einen Antrag stellen. Ich habe heute Morgen etwas gesendet, das wird schnell gehen."

"Alles wird wieder so sein wie vorher." Bernie Ecclestone

Damit dürfte die Farce um eine Austragung des Grand Prix von Bahrain, die aufgrund der dortigen Menschenrechts-Verletzungen weltweit für Bestürzung gesorgt hatte, endlich beendet sein. Keiner der Entscheidungsträger wollte bis zuletzt die Verantwortung für eine Absage tragen, weshalb Bahrain selbst die Initiative ergriff.

Die Kritik daran kann Ecclestone nicht verstehen: "Was war negativ? Ich weiß darüber nichts. Ich habe nichts gelesen. Ich lese keine Zeitungen, um ehrlich zu sein." Der 80-Jährige argumentiert, dass man bloß alles probiert habe, um den Bahrainern zu helfen und der Grand Prix dehalb in den Kalender zurückkehrte.

Ecclestone versteht Aufruhr nicht

"Der wahre Kern der Angelegenheit ist, dass wir den Kalender zusammenstellen und die Teams dann ihre Rennen fahren", erklärt Ecclestone. "Wir wollten Bahrain nur helfen. Sie haben der Formel 1 auch geholfen. Wir wollten dort so lange wie möglich bleiben. Ich hatte gehofft, dass wir das aussortieren können. Ich weiß nicht, ob es dort Frieden gibt oder nicht. Die FIA hat jemanden aus diesem Grund hingeschickt und sie sagten, dass es in Ordnung wäre, die Teams hatten aber andere Informationen. Sie haben das Recht zu sagen, dass sie den Kalender nicht ändern wollen."

"Wir wollten Bahrain nur helfen. Sie haben der Formel 1 auch geholfen." Bernie Ecclestone

FIA-Boss Jean Todt hatte in einem Brief an die Teamorganisation FOTA gemeint, dass Ecclestone diesbezüglich die Verantwortung trage, da er für den Kalender zuständig ist. Wie der Formel-1-Boss reagiert? Absolut. Hundertprozentig", nimmt er die Verantwortung an. "Bahrain zu helfen? Ja, mit Sicherheit. Ich hatte gehofft, dass sich alles fügt."