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  • 14.03.2015 15:36

  • von Dominik Sharaf

Ecclestone will Frauen: Nur bitte nicht als Marketing-Püppchen

Der Formel-1-Boss würde eine Pilotin begrüßen, befürchtet aber, dass die Teams weniger auf sportliche Schlagzeilen als auf Sponsorenmillionen aus sind

(Motorsport-Total.com) - Lange galt eine konkurrenzfähige Frau im Starterfeld als großer Wunschtraum Bernie Ecclestones, schließlich wäre die Personalie für die Formel 1 eine Goldgrube. Mehr Marketingmöglichkeiten, es ließe sich ein neues Publikum erschließen und neben dem "grünen" Anstrich wäre es denkbar, dem Sport auch das Gütesiegel der Gleichberechtigung aufdrücken. "Es ist unvermeidlich, dass es eine weitere Fahrerin geben wird", hofft der Zampano im Gespräch mit dem 'Independent', hat jedoch seine Bedenken.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wünscht sich eine Frau, die es mit den Männern aufnimmt Zoom

Ecclestone befürchtet, dass die Motorsport-Amazonen alte Vorurteile einholen, weil sie sich nicht dem gleichen Kokurrenzkampf stellen wie ihre männlichen Kollegen - waren sie als Fahrerfrauen jahrzehntelang nur schmuckes Beiwerk. "Die Frauen werden nie eine faire Chance bekommen, weil sie aus anderen Gründen geholt werden", meint der 84-Jährige und vermutet lukrative Verträge eher als Argument: "Frauen kommen vor dem Hintergrund, dass sie eventuell Sponsoren an Land ziehen können."

Zuletzt machte Lotus mit der Verpflichtung der attraktiven, als Entwicklungspiloten aber wohl heillos überforderten Spanierin Carmen Jorda auf sich aufmerksam. Immerhin brachte die Sache Schlagzeilen. Zuvor hatte Sauber mit Simona de Silvestro eine ambitionierte Rennfahrerin in seinen Reihen, jedoch scheiterte die Ausbildung zur Stammkraft an der Zahlungsmoral ihrer Geldgeber aus der Atomindustrie.

Mit Williams-Hoffnung Susie Wolff gibt es noch eine etatmäßige Testfahrerin, die fahrerisch über Potenzial verfügt und deren Freitagseinsätze 2015 mit großer Spannung erwartet werden. Dabei räumte ihr Ehemann Toto kürzlich ein, dass vor einigen Jahren alles als reine Marketingmaßnahme angefangen hätte.