• 22.05.2011 13:45

  • von Stefan Ziegler

Ecclestone und die Motorenfrage: "Nicht der richtige Weg"

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone ist nach wie vor nicht davon überzeugt, dass Vierzylinder-Motoren die Ideallösung für die Königsklasse darstellen

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2011 ist in vollem Gange, doch hinter den Kulissen beschäftigen sich die Verantwortlichen bereits mit dem übernächsten Rennjahr. 2013 soll nämlich ein neues Motorenformat greifen, über das im Augenblick noch große Uneinigkeit herrscht. Renault begrüßt den Ansatz, künftig auf 1,6-Liter-Turbomotoren zu setzen, Cosworth, Ferrari und Mercedes sind davon nicht sonderlich begeistert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone hat ein müdes Lächeln für die Motorenregeln übrig - mehr nicht

Auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone kann dem Konzept für 2013 nicht viel abgewinnen, was er am Rande des Großen Preises von Spanien einmal mehr betonte. Inzwischen zeigt sich FIA-Präsident Jean Todt in dieser Hinsicht allerdings kompromissbereit: Für eine Übergangszeit könnten die V8-Motoren, wie sie aktuell eingesetzt werden, erlaubt bleiben. Ecclestone ist trotzdem sehr skeptisch.

Ecclestone sorgt sich um die Kosten

"Jean spricht nun darüber, die V8-Motoren für ein weiteres Jahr fahren zu lassen. Man bekommt aber nur selten eine Balance hin", sagt der 80-Jährige im Hinblick auf zwei unterschiedliche Konzepte im Starterfeld. "Wir werden sehen. Ich weiß es nicht, ich hoffe nur. Ich denke, Jean versteht langsam aber sicher, dass die Hersteller realisieren, dass die ganze Geschichte viel Geld kosten würde."

"Diese Kosten können die Motorenlieferanten nicht an ihre Kundenteams weiterreichen, denn sonst würden die Aggregate zu teuer werden", wird Ecclestone von 'Reuters' zitiert. Der Brite betont, keinen Kreuzzug gegen FIA-Präsident Todt führen zu wollen, sondern vielmehr das Interesse der Teams und der Zuschauer zu vertreten. "Ich habe kein Problem mit Jean, was auch immer die Leute behaupten."

"Ich habe kein Problem mit Jean, was auch immer die Leute behaupten." Bernie Ecclestone

"Wir sind schon seit vielen Jahren befreundet. Ich glaube nur: Die Idee hinter diesem Motorenkonzept ist nicht der richtige Weg", meint Ecclestone und fügt hinzu: "Ich sehe das nach wie vor so und sagte ihm am Samstag, dass ich noch immer zu meiner Meinung stehe." Aus einem einfachen Grund: Die Formel 1 lebe von ihrer Geräuschkulisse und von ihrer technischen Attraktivität und Faszination.¿pbvin|512|3683|inside|0|1pb¿

Todts Idee erntet nur Unverständnis

"Die Leute verfolgen die Formel 1, weil es laut ist und weil die Formel 1 eine tolle Atmosphäre bietet. Wenn sich diese verflüchtigen würde, hätten wir nicht mehr so viele Zuschauer und das Interesse der Öffentlichkeit würde sinken", erklärt Ecclestone. "Letztendlich geht es doch um die Geräusche. Die Leute bleiben nicht an der Strecke, um die GP3 oder gar die GP2 zu sehen", meint Ecclestone.

"Sie sind hier für den Lärm, den die Formel 1 bietet. Das ist, was sie wollen", sagt der 80-Jährige und merkt an: "Jean glaubt nach wie vor, dass wir eine gewisse Nachricht transportieren sollten. Ich weiß nicht, wie diese Nachricht lauten soll, denn für die Tour de France wird mehr Benzin verbraucht als für die Formel 1." Mit den grünen Gedanken der Verantwortlichen kann sich Ecclestone nicht anfreunden.

"Jean glaubt nach wie vor, dass wir eine gewisse Nachricht transportieren sollten." Bernie Ecclestone

Kleinere, umweltfreundlichere Motoren sollen die Formel 1 näher an die Straßenwagen der Hersteller heranbringen und die Königsklasse des Motorsports zukunftsfähig machen. Zugleich wäre damit die Möglichkeit gegeben, die neuen Aggregate leicht abgewandelt in unterschiedlichen Serien antreten zu lassen. Für Ecclestone wird da aber "etwas aus den falschen Gründen ins Schaufenster gestellt".

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