Auch Boullier stellt sich gegen den Turbo

"Die Hersteller haben jetzt eine andere Position": Eric Boullier deutet ebenfalls an, dass das Turbo-Comeback abgesagt werden könnte

(Motorsport-Total.com) - Noch fallen die öffentlichen Kommentare diplomatisch aus, aber wer genau hinhört, kann feststellen, dass es in den Reihen der Motorenhersteller einen Kurswechsel gibt. Denn am Samstag wollen Cosworth, Ferrari, Mercedes und Renault FIA-Präsident Jean Todt mitteilen, dass sie die für 2013 geplante Einführung von 1,6-Liter Turbomotoren mit vier Zylindern in Reihe kippen werden.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier erkennt, dass der Turbo dieses Wochenende fallen könnte

"Die Frage ist, ob wir uns so eine Änderung leisten können", sagt Renault-Teamchef Eric Boullier gegenüber 'formula1.com' über den Turbo. "Die Formel 1 muss damit aufhören, ständig nur an Ego-Kriege zu denken oder an die Sicherung von Einfluss. Stattdessen sollten wir mehr darüber nachdenken, wie wir die Formel 1 verbessern können." Daher sei es nur richtig, auf Bernie Ecclestone zu hören und das Turbo-Comeback noch einmal zu überdenken.

Das bedeutet, dass die aktuellen V8-Saugmotoren in adaptierter Form auch nach 2013 eine Zukunft haben könnten. Boullier steht dieser Variante aufgeschlossen gegenüber: "Wenn wir am V8 festhalten müssen, weil wir uns die Änderung nicht leisten können, weil wir nicht den Sound reproduzieren können, den die Fans wollen, dann sollten wir beim V8 bleiben - oder zumindest ein bisschen länger warten, bevor wir etwas Neues einführen."

Ganz zuschmeißen will er die Turbo-Tür aber noch nicht: "Ich erkenne die Bedeutung der Debatte, dass die Formel 1 ein technologischer Vorreiter sein sollte, sehr wohl", sagt Boullier, gibt sich aber auch in dieser Frage diplomatisch: "Ich will mich in diese Debatte nicht groß einmischen, denn die Welt verändert sich und die Hersteller haben jetzt eine andere Position als die, die sie früher vertreten haben."