• 05.05.2011 13:14

  • von Pete Fink

Pollock: "Wir würden auch einen V8-Motor bauen"

Obwohl abgesegnet, gibt es nach wie vor viele Diskussionen um das neue Formel-1-Motorenreglement - Für Pollocks Firma eine gefährliche Situation

(Motorsport-Total.com) - Um die endgültige Einführung des 1,6-Liter-Turbomotors mit vier Zylindern, die vor einigen Monaten für die Formel-1-Saison 2013 beschlossen und abgesegnet wurde, gibt es nach wie vor viele Diskussionen. Auch Ex-Villeneuve-Manager und BAR-Teamchef Craig Pollock will zu diesem Zeitpunkt mit einem "brandneuen, kosteneffizienten und hochqualitativen" Triebwerk antreten, das dann unter dem Namen PURE (Propulsion Universelle et Recuperation d'Energie) laufen würde.

Titel-Bild zur News:

Noch fünf Jahre V8 wäre der Worst-Case für PURE und Craig Pollock...

Zusammen mit drei renommierten Partnern, Ex-Renault-Geschäftsführer Christian Contzen, Ex-Peugeot- und Renault-Motorenbauer Jean-Pierre Boudy sowie der Tuningschmiede Mecachrome, bastelt Pollock seit Dezember an einem Prototypen, der Ende des Jahres erstmals auf dem Prüfstand laufen soll. Durchaus eine kapitalintensive Angelegenheit, zumal der 55-jährige Brite ("In diesem Projekt steckt mein Herzblut") eigenes Geld investiert hat.

Und verbunden mit einigem Risiko. Denn sollte die FIA vor den vielen Bedenken in Bezug auf die neue Motorenformel ihr Haupt tatsächlich noch einmal beugen, dann hätte PURE eine Menge Finanzen verbrannt. "Wir müssen uns natürlich auf die Entscheidungen der FIA verlassen", sagt Pollock gegenüber 'Autosport.com'. "Genau diese Richtung erwarten wir, aber ich mache mir keinerlei Illusionen darüber, dass sich in diesem Sport die Dinge nicht ändern könnten."

So steht etwa ein Hinausschieben der Turboentscheidung im Raum, was aus Pollock-Sicht natürlich eine Art finanzieller Worst-Case wäre. Doch zumindest gedanklich gibt er sich vorbereitet. "Wir haben uns soweit abgesichert, wie es nur menschenmöglich ist. Wir wissen, wie schnell sich die Regeln ändern können. Wenn das für uns bedeutet, dass die V8-Motoren noch vier oder fünf Jahre bleiben, dann müssen wir die Situation neu analysieren und sehen, was wir daraus machen."

Doch PURE würde auch einen V8 bauen. "Absolut", versichert Pollock. Und weil seine Firma über Jean-Pierre Boudy bereits am Tisch der FIA-Entscheidungen sitzt, ist man in seinem Startup-Unternehmen auch bestens über alle Tendenzen informiert. Die nächste Sitzung in Sachen Motorenreglement soll Mitte Mai in Barcelona über die Bühne gehen.