Cosworth über Turbo-Kosten besorgt

Wegen der hohen Entwicklungskosten bei einem Wechsel des Motorenformats plädiert Cosworth für eine verantwortungsbewusste Diskussion

(Motorsport-Total.com) - Morgen treffen sich die in der Formel 1 engagierten Motorenhersteller mit FIA-Präsident Jean Todt, um das künftige Motorenreglement ab 2013 zu diskutieren. Laut 'auto motor und sport' ist geplant, bei der Sitzung den bisher vorgesehenen Wechsel von V8-Saug- auf R4-Turbomotoren endgültig zu kippen.

Titel-Bild zur News: Mark Gallagher

Mark Gallagher hofft, dass die Motoren auch nach 2013 leistbar bleiben

Zwar machen Ferrari und Mercedes schon lange keinen Hehl mehr daraus, dass sie der geplante Umstieg nicht zu Jubelstürmen hinreißen kann, doch Auslöser für die jetzt akut gewordene Debatte soll Cosworth gewesen sein. Die britische Motorenschmiede kann die 100 Millionen Euro Entwicklungskosten für einen Turbo nämlich nicht mal eben so aus dem Ärmel schütteln: "Die Kosten bleiben ein Thema", bestätigt Geschäftsführer Mark Gallagher.

"Die Regeln, so wie sie jetzt entworfen sind, bieten aber ein paar Schlupflöcher, für die man viel Geld ausgeben kann", fährt er fort und begründet seinen Standpunkt: "Wir sind hier, um Kunden zu beliefern. Die haben keine Lust, viel Geld für Motoren auszugeben." So stellt zum Beispiel Peter Sauber klar: "Der neue Motor sollte billiger sein, nicht ein bisschen teurer." Derzeit kostet das Leasing eines Formel-1-Motors für ein Privatteam rund acht Millionen Euro pro Saison.

Cosworth richtet sich daher nach den Kundenwünschen: "Wir begrüßen die neuen Regeln zwar vom innovativen Standpunkt aus betrachtet, aber das Letzte, was wir wollen, ist ein teures Wettrüsten. Schließlich kommen wir gerade aus der wirtschaftlich gesehen schwierigsten Zeit für viele, viele Teams. Wir glauben, dass wir über die 2013er-Kosten verantwortungsbewusst diskutieren müssen", gibt Gallagher zu Protokoll.

¿pbvin|512|3687||0|1pb¿Doch dass sich Cosworth im Moment nicht vorstellen kann, für 2013 einen Turbo zu entwickeln, bedeutet noch lange nicht, dass sich der Motorenhersteller zwangsläufig Ende 2012 aus der Formel 1 verabschieden wird. "Wir sind entschlossen, langfristig in der Formel 1 zu bleiben", stellt Gallagher klar. Allerdings sollte das Unternehmen als Motorenlieferant Geld verdienen, vor allem hinsichtlich des angeblich geplanten Börsengangs.

"Die drei Jahre, die wir nicht in der Formel 1 waren, sollen sich nicht wiederholen", betont Gallagher. "Wir sind langfristig zurück und wir sind hinsichtlich 2013 fest entschlossen. Wir wollen langfristig in der Formel 1 bleiben und konkurrenzfähige Motoren anbieten, aber auch leistbare und nachhaltige Motoren für unsere Kunden. Sonst gibt es kein Geschäft." Und dann müsste Cosworth tatsächlich aus der Königsklasse aussteigen...

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