• 07.08.2005 11:13

  • von Marco Helgert

Ecclestone: Teams sollten den Sport lenken

Zurück in die Vergangenheit: Einst kämpfte Ecclestone als Teamchef für mehr Macht, nun möchte er den Rennställen Zugeständnisse machen

(Motorsport-Total.com) - Noch ist Bernie Ecclestone die mächtigste Person in der Formel 1. Zu dieser wurde er, als er als Kopf der Teamvereinigung 'FOCA' ein Mitspracherecht für die Formel-1-Rennställe forderte. Dies mündete letztlich darin, dass Ecclestone die Formel 1 kommerziell vermarkten durfte. Doch seit einigen Jahren bröckelt das Imperium von Ecclestone.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone möchte den Teams in der Formel 1 die Macht übergeben

Der Verkauf der Anteile an der Formel-1-Holding SLEC brachte über Umwege die Banken als Anteilshaber in die Formel 1, die Hersteller und Teams wiederum üben Druck aus, da sie mit der Gewinnverteilung nicht einverstanden sind. Den Teams würde ein wesentlich größerer Anteil zustehen, so die Argumentation. Eine Lösung des momentanen Machtstreits hängt stark von einer neuen kommerziellen Ausrichtung ab.#w1#

Die Banken, die 75 Prozent an der SLEC halten, sehen die Formel 1 nicht als langfristige Anlage. Interessenten für diese Anteile gibt es, doch Ecclestone möchte offenbar nicht an ein anderes Unternehmen verkaufen. Wie der 'Sunday Telegraph' berichtet, scheint der kleine Engländer einen Schritt zurück zu planen: Die Teams sollen sich wieder für die kommerzielle Führung der Formel 1 verantwortlich zeigen.

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass der Medienriese 'Hutchison Whampoa' die Anteile der Banken für knapp 800 Millionen Euro übernehmen wolle. Ecclestone schlug den Deal aus. "Ich möchte, dass die Teams den Sport lenken. Das ist die beste Lösung", erklärte er. Doch den Teams dürfte das nötige Kleingeld fehlen, die Anteile sofort zu übernehmen.

Eine mögliche Ratenzahlung, bei der die Einnahmen der Formel 1 auch für den Aufkauf der Anteile genutzt werden, könnte ein Teil des neuen Concorde-Agreements sein, das der Formel 1 bis 2012 Stabilität geben soll, bisher aber nur von Ferrari, Red Bull Racing und Midland unterzeichnet wurde. Sollten auch die anderen Rennställe an dieser Idee Gefallen finden, so wäre ein Bruch in der Formel 1 endgültig abgewendet.