Ecclestone-Prozess: Übersetzungs-Chaos und Tränen

Warum Bernie Ecclestones Hausjuristin beim Prozess in München in Tränen ausbrach und wie sie dem Formel-1-Boss Rückendeckung gab

(Motorsport-Total.com) - Gestern wurde der Ecclestone-Prozess nach dreiwöchiger Pause fortgesetzt, heute stand gleich der nächste Verhandlungstag auf dem Programm. Und der lief alles andere als problemlos ab. Zunächst gab es Übersetzungsfehler, weshalb die Dolmetscherin nach einer Stunde den Saal verlassen musste, dann brach die Zeugin Sacha Woodward-Hill auch noch in Tränen aus.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Formel-1-Boss Bernie Ecclestones Hausjuristin brach vor Gericht in Tränen aus Zoom

Offenbar wurde das Nervenkostüm von Ecclestones Hausjuristin, die auch immer wieder als potenzielle Nachfolgerin des Formel-1-Zampanos genannt wird, überstrapaziert, weil sie mehrere Passagen wegen der Übersetzungsprobleme wiederholen musste. Auf die Frage nach ihrem Ehestand hatte sie "Unmarried" gesagt, was von der Dolmetscherin aber als "I'm married" verstanden und als "verheiratet" übersetzt worden war.

Da die 45-Jährige, die seit 20 Jahren mit Ecclestone zusammenarbeitet, von den Anwälten des Briten als "wichtige Zeugin" bezeichnet wurde, durfte sie später die Dolmetscherin des Briten nutzen, während für Ecclestone ein neuer Übersetzer gefunden wurde.

Die Aussagen Woodward-Hills sorgten im Gegensatz zum Übersetzungschaos für keine Überraschungen. Die Australierin gab Ecclestone Rückendeckung: Den Formel-1-Geschäftsführer habe nur das Tagesgeschäft interessiert, mit Details der Unternehmensführung habe er sich aber nicht befasst, meinte sie.

Und auch die Frage, welcher Anteilseigner wie viele Direktoren in der Formel-1-Holding stellt, habe Ecclestone laut Woodward-Hill nicht interessiert. Das passt nicht zum Vorwurf, er habe BayernLB-Risikovorstand Gerhard Gribkowsky bestochen, damit die Formel-1-Anteile an seinen bevorzugten Bieter CVC Capital Partners gehen.