Ecclestone-Prozess: Gribkowsky und der Geheimdienst

Der Prozess gegen Bernie Ecclestone geht weiter: Am Dienstag standen angebliche Geheimdienstkontakte des Hauptbelastungszeugen im Mittelpunkt

(Motorsport-Total.com) - Nach dreiwöchiger Unterbrechung wurde der Bestechungsprozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone heute vor dem Landgericht München fortgesetzt. Im Mittelpunkt stand wieder einmal der Hauptbelastungszeuge Gerhard Gribkowsky und dessen mutmaßliche Kontakte zum Geheimdienst. Gribkowsky habe im Jahr 2004 versucht, mit dem Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes Kontakt aufzunehmen. Dies gehe aus Dokumenten hervor, erklärte Ecclestones Anwalt Sven Thomas vor Gericht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone musste am Dienstag wieder vor Gericht erscheinen Zoom

Der damalige Vorstand der Bayerischen Landesbank Gribkowsky fühlte sich zu dieser Zeit offenbar bedroht. Mutmaßlich von Ecclestone, mit dem er wegen der Verkaufs der Formel-1-Anteile der BayernLB aneinandergeraten war. Beim Joggen hätten sich ihm ohne ersichtlichen Grund Menschen in den Weg gestellt und es habe an seiner Tür geklingelt, ohne dass jemand dort stand.

"Ich fand es schon bezeichnend, dass er das so häufig erzählt hat und auch gegenüber den amerikanischen Banken", erklärte eine frühere Mitarbeiterin vor Gericht. Ende 2004 habe sich Gribkowsky dann an die Polizei gewandt und von "bedrohlichen Beobachtungen" berichtet, wie ein Polizist im Rahmen des Prozesses aussagte.

Für Ecclestones Anwälte sind Gribkowskys angebliche Kontaktversuche zum Geheimdienst ein Beleg für dessen Größenwahn und seine mangelnde Glaubwürdigkeit, welche die Verteidiger im Rahmen des Prozesses zu erschüttern versuchen.

Ecclestone muss sich wegen des Verdachts der Bestechung und Anstiftung zur Untreue vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, er habe Gribkowksy im Jahr 2005 ein Schmiergeld in Höhe von 44 Millionen Euro gezahlt. Ecclestone hingegen behauptet, Gribkowsky habe ihn erpresst.

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