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Ecclestone: Hamilton ein besserer Weltmeister als Vettel

Während man im Ferrari-Team das Auftreten von Sebastian Vettel ausdrücklich lobt, greift Bernie Ecclestone den Deutschen und dessen Heimatland an

(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Jahren im Red-Bull-Team, in denen er vier WM-Titel gewann, geht Sebastian Vettel in der noch jungen Formel-1-Saison 2015 erstmals für Ferrari an den Start. Wenngleich erst seit wenigen Monaten dabei, so hat der Deutsche bei seinem neuen Arbeitgeber schon jetzt einen Stein im Brett.

"Zunächst einmal ist er ein großartiger Kerl, der sehr kultiviert auftritt und gut mit dem Team kommuniziert", urteilt Ferrari-Technikchef James Allison über Vettel und präzisiert: "Wenn er Kritik anmeldet, dann tut er das auf konstruktive Art und Weise, sodass es dem Team weiterhilft."

Ein kleiner Seitenhieb auf Vorgänger Fernando Alonso, der Ferrari mehr als einmal öffentlich kritisierte und dafür vom inzwischen ehemaligen Präsidenten Luca di Montezemolo gerügt wurde. Bei Vettel sei dies anders. "Sämtliche Erfahrungen, die wir bisher mit ihm gemacht haben, waren positiv", sagt Allison und ist daher überzeugt, dass "die Verbindung auch in Zukunft gut sein wird"

Bernie Ecclestone freilich hat für den Neuzugang im Ferrari-Lager nicht nur Lob übrig. So stellt er den amtierenden Weltmeister Lewis Hamilton verglichen mit dem Vorgänger, dem viermaligen Weltmeister Vettel, als den besseren Champion heraus. "Lewis ist ein guter Botschafter. Einige andere, darunter auch Vettel, glauben ihr Job sei damit getan, schnell Auto zu fahren", kritisiert der 84-jährige Formel-1-Boss im Paddock des Sepang International Circuit vor allem die Öffentlichkeitsarbeit Vettels und unterstreicht, dass er den Deutschen anders als Hamilton "nicht auf einem roten Teppich" sehe. Mehr noch: "Wenn Lewis etwas sagt, dann ist es immer gut für den Sport, selbst wenn es albern ist, was er sagt."

Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone kritisiert auch die Streckenbetreiber in Deutschland Zoom

Neben seiner Kritik an Vettel übt Ecclestone Kritik an den Streckenbetreibern in dessen Heimatland. Nachdem man für den inzwischen aus dem Kalender gestrichenen Großen Preis von Deutschland 2015 weder am Nürburgring noch am Hockenheimring bereit war, das Risiko in Höhe von kolportierten 15 Millionen US-Dollar einzugehen, giftet der Formel-1-Boss, dass man "in diesem Land für die Olympischen Spiele, die Schwimm-Weltmeisterschaft, die Leichtathletik-Weltmeisterschaft und Gott weiß, wofür noch" auch so viel Geld ausgeben würde.

Abschließend merkt Ecclestone an: "Ich kann auch 2016 den Deutschland-Grand-Prix nicht bestätigen. Eigentlich kann ich kein Rennen bestätigen. Auch wenn es bestehende Verträge gibt, habe ich im Laufe der Zeit gelernt, dass Verträge manchmal ihr Papier nicht wert sind." Die Rückkehr des Großen Preises von Österreich, der 2014 zum ersten Mal seit 2003 wieder im Formel-1-Kalender auftauchte, habe mit der Abkehr aus Deutschland nichts zu tun, wie Ecclestone klarstellt: "Wir hatten in Deutschland schon Probleme, bevor Österreich die Szene wieder betrat."