powered by Motorsport.com
  • 03.12.2001 09:20

  • von Marcus Kollmann

Ecclestone greift ein und kritisiert heftig

Der mächtigste Mann der F1 verurteilt die Abspaltungsbemühungen der Autohersteller die eine Konkurrenzserie etablieren wollen

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit hielt sich Bernie Ecclestone, der Mann der seit Jahrzehnten die Fäden im Hintergrund der Formel 1 zieht, zurück, doch jetzt hat der Engländer in einem Gespräch mit der 'Sunday Times' zu einem Schlag gegen die Automobilhersteller ausgeholt, welche in den letzten Tagen ihren Willen, eine Konkurrenzserie zur Formel 1 zu etablieren, nachhaltig bekräftigten.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone kritisiert die Automobilhersteller

"Die Hersteller sind in die Formel 1 eingestiegen, weil das ihnen neue Märkte und Möglichkeiten eröffnet hat. Warum sollten sie jetzt daran interessiert sein das, was sie mit aufgebaut haben, zu zerstören?", fragt sich Ecclestone. Hauptstreitpunkt zwischen dem Formel-1-Zampano und den Herstellern ist die Beteiligung an den Einkünften die die Königsklasse einspielt. Die Automobilhersteller fordern ein größeres Stück vom Kuchen und wollen eine gewisse Eigenständigkeit garantiert haben, denn durch den Verkauf der Formel-1-Holding SLEC and den Medien-Konzern Kirch Media befürchten die Teams, dass ihre Rennserie zukünftig nur noch einer geringen Zahl an Fernsehzuschauern zugänglich sein könnte.

Ecclestone vertritt jedoch die Meinung, dass sich die Konzerne ins eigene Fleisch mit ihren Abspaltungsbemühungen schneiden - vor allem im Hinblick auf die derzeit wirtschaftlich angespannte Lage. "Die Sponsoren sind nicht mehr zufrieden, denn sie überlegen ernsthaft wie viel Sinn ihr Engagement noch macht. Ich habe sie gebeten noch abzuwarten. Viele sind in die Formel 1 wegen der Stabilität der Serie eingestiegen und weil die geschäftlichen Dinge prompt erledigt wurden. Sobald diese Unternehmen uns aber einmal den Rücken zugewendet haben, wird es schwer sein sie wieder zurückzuholen", zeigte der 71-jährige Engländer auf, dass die Hersteller - welche vor 2008 keine eigene Serie bestreiten dürfen, weil sie an das bis Ende 2007 geltende Concorde-Agreement gebunden sind - ihre derzeitigen, öffentlichen Äußerungen doch besser überlegen sollten.

Insgeheim geht Ecclestone davon aus, dass er den drohenden Eklat abwenden kann, denn seiner Meinung nach hat FIAT-Chef Paolo Cantarella eventuell ein verbessertes Angebot von Kirch noch nicht den anderen Herstellern präsentiert.

"Meiner Meinung nach hat Herr Cantarella die Details an die anderen noch nicht weitergegeben. Die Hersteller haben noch nicht begriffen, dass die 50 Prozent, die wir ihnen anbieten, mehr wert sind als wenn sie 100 Prozent bekommen und ihre eigene Serie haben", zitiert die 'Sunday Times' den Formel-1-Zampano, welcher darüber hinaus die langwierigen Verhandlungen mit den Herstellern in den letzten Jahren, selbst bei simplen Sachen, kritisierte.

Folgen Sie uns!