Ecclestone gegen, Toyota für Mosley

Während Bernie Ecclestone weiterhin auf einen Rücktritt von Max Mosley hofft, akzeptiert Toyota die Entscheidung der FIA-Generalversammlung

(Motorsport-Total.com) - Toyota war einer der ersten Automobilhersteller, die sich nach Bekanntwerden des Sexskandals um Max Mosley öffentlich gegen den FIA-Präsidenten gestellt haben, aber inzwischen möchten die Japaner die Angelegenheit eigentlich nur noch hinter sich lassen. Ihr Herz erwärmen können sie für Mosley freilich immer noch nicht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wünscht sich einen baldigen Rücktritt von Max Mosley

"Toyota Motorsport nimmt den Ausgang der außerordentlichen Generalversammlung zur Kenntnis und akzeptiert die getroffene Entscheidung", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. "Jetzt, da die FIA-Mitglieder ihre Meinung zum Ausdruck gebracht haben, hoffen wir, dass der Motorsport vom Skandal, von den Kontroversen und der negativen Publicity unbeschadet weitergehen kann. Wir verstehen aber die Positionen vieler Touringklubs, von deren Mitgliedern viele zu unseren Kunden zählen."#w1#

Toyota hält zu den großen Klubs

"Max sollte im November zurücktreten." Bernie Ecclestone

Toyota bringt damit einerseits zum Ausdruck, dass man die Sache nun auf sich beruhen lassen möchte, weil den Marketingleuten klar ist, dass jeder Aufruhr um den Fall Mosley die Negativpublicity nur weiter anheizt. Andererseits kann man zwischen den Zeilen herauslesen, dass sich Toyota den Mosley-kritischen Nationalverbänden wie ADAC, AAA und Co. durchaus nahe fühlt, die ihre Aktivitäten innerhalb der FIA als Boykottmaßnahme zurückschrauben wollen.

Ausgerechnet für den langjährigen Wegbegleiter des umstrittenen FIA-Präsidenten, Bernie Ecclestone, ist der Fall sowieso sonnenklar: "Max sollte im November zurücktreten", wiederholte der Formel-1-Promoter im 'Independent' seine Rücktrittsforderung. Seiner Meinung nach leidet nämlich die Formel 1 an dem Skandal, weil Sponsoren ebenso verunsichert werden wie Automobilhersteller und die Holdinggesellschaft CVC.

"Für mich", so Ecclestone, "ist es eine schwierige Situation, denn ich leite die Formel-1-Gruppe. Die Teams und die Hersteller sind ganz klar gegen ihn. Ich wusste aber, dass er die Abstimmung gewinnen würde - niemals hätte er verlieren können. Ich glaube jedoch nicht, dass das jetzt gut für ihn oder die FIA ist, um ehrlich zu sein. Er wollte erst schon Ende 2007 zurücktreten und dann Ende dieses Jahres, bevor all das angefangen hat."

Präsident auf Lebenszeit?

"Ich habe immer schon gesagt, dass Max bis zu seinem Tod Präsident bleiben wird." Bernie Ecclestone

Inzwischen glaubt der 77-Jährige sogar, dass sein früherer Freund im nächsten Jahr noch einmal zur Wiederwahl antreten wird: "Ich habe immer schon gesagt, dass Max bis zu seinem Tod Präsident bleiben wird", erklärte Ecclestone. "Was viele Menschen nicht verstehen, ist, dass er die Konfrontation genießt. Er liebt es, zu diskutieren und Beweisführung zu betreiben - diese Dinge stimulieren ihn." Kein Wunder, ist Mosley doch gelernter Jurist...

Aber im Interesse des Motorsports wäre wohl angesichts der derzeitigen Negativstimmung nur ein Rücktritt: "Das, was in Monaco passiert ist, unterstreicht das Problem. Prinz Albert hat sehr klar zum Ausdruck gebracht, dass er Max nicht auf dem Grid haben möchte, und er hatte eigenes Securitypersonal um sich, damit er nicht gemeinsam mit Max gesehen werden kann", gab Ecclestone abschließend zu Protokoll.