• 05.06.2008 09:27

  • von Roman Wittemeier

Di Montezemolo zum Fall Mosley

Auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo findet, dass Max Mosley sein Amt "aus Gründen der Glaubwürdigkeit" überdenken sollte

(Motorsport-Total.com) - Mit einem recht eindeutigen Votum ist der umstrittene FIA-Präsident Max Mosley von den Delegierten im Amt bestätigt worden, doch fragt man sich immer mehr, was diese Wahl überhaupt wert ist. Die Entscheidung der Generalversammlung wird nicht nur lautstark kritisiert, sondern das Ergebnis teils ignoriert. Die Aufforderungen zum Mosley-Rücktritt werden zahlreicher und eindringlicher.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo ist zufrieden mit der Arbeit von FIA-Präsident Max Mosley

"Ich bin froh, dass er noch da ist, aber ich denke, dass er der Erste ist, der versteht, dass man manchmal sagen muss: 'Jetzt muss ich meinen Job aus Gründen der Glaubwürdigkeit verlassen'", so Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo gegenüber 'Bloomberg'. Der Italiener gilt als eine der mächtigsten Figuren im weltweiten Motorsport und hatte bereits kurz nach Bekanntwerden der Sexaffäre um Mosley dessen Rolle in Frage gestellt. Gleichzeitig lobte der Ferrari-Boss in blumigen Worten die Leistungen des amtierenden FIA-Präsidenten.#w1#

"Wenn Mosley - aus welchen Gründen auch immer - irgendwann zurücktritt, dann braucht die FIA einen Präsidenten, der die gleiche Erfahrung, Kompetenz und Persönlichkeit mitbringt und genauso gerecht ist", so di Montezemolo in der 'Gazzetta dello Sport'. Und weiter: "Wenn ich sehe, was Max in den vielen Jahren im Sinne der Sicherheit getan hat oder wie er den Spionageskandal abgehandelt hat und viele weitere Dinge, dann kann mein Urteil über ihn nur positiv ausfallen."

Trotz aller Verdienste sei Mosley jedoch als Galionsfigur der obersten Motorsportbehörde zu hinterfragen: "Es hängt nur von ihm und seiner Vernunft ab", sagte di Montezemolo als Wink mit dem Zaunpfahl. "Wenn er geht, dann brauchen wir auf dem Posten wieder jemanden wie ihn."