• 05.06.2008 12:18

  • von Roman Wittemeier

Mosley: Widerstand formiert sich

Nach dem ADAC wollen offenbar sechs weitere Clubs teils noch drastischere Konsequenzen ziehen - Finnland vor dem Ausstieg

(Motorsport-Total.com) - Der ADAC könnte der Vorreiter für eine ganze Reihe von nationalen Automobilclubs sein. Nachdem der deutsche Club im Zuge der Bestätigung von Max Mosley im Amt des FIA-Präsidenten sofort ankündigte, alle Aktivitäten in den Gremien den Motorsport-Weltverbandes ruhen zu lassen, gehen andere nationale Verbände sogar noch deutlich weiter. Mindestens fünf Nationen planen offenbar den Austritt aus dem Weltverband, sollte Mosley nicht doch noch freiwillig den Rückzug antreten.

Titel-Bild zur News: Max Mosley (FIA-Präsident)

Widerstand gegen Wiederwahl: FIA-Präsident Max Mosley immer noch unter Druck

"Die FIA zu verlassen, ist ganz sicher eine der Möglichkeiten", sagte ein Sprecher des finnischen Automobil- und Touringclubs gegenüber der Zeitung 'The Guardian'. Man diskutiere innerhalb des Clubs intensiv über alle Wege, die man beschreiten könne, um den Unmut über die weitere Präsidentschaft von Mosley kundzutun. Auch die Automobilclubs in den Niederlanden, der Schweiz, in Dänemark und Österreich planen ähnlich drastische Schritte, heißt es in dem Zeitungsbericht.#w1#

Unterstützung findet die Mosley-Opposition auch im amerikanischen Verband AAA, dem anhand der Mitgliederzahl stärksten Automobilclub innerhalb der FIA. Auch die Nordamerikaner setzten sich offenbar mit dem Gedanken auseinander, einen klaren Schnitt zu machen und die FIA komplett zu verlassen. In Italien scheint man sich nicht recht sicher zu sein. Während der Automobilclub für den Verbleib von Mosley stimmte, forderte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zunächst dessen Rücktritt - um wenige Stunden später wieder zurückzurudern und die Leistungen des FIA-Präsidenten zu preisen.

Schon vor der Wahl der Generalversammlung war vielen Seiten klar, dass es einen Verlierer geben muss. Entweder Mosley oder die FIA. Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass es möglicherweise sogar beide Seiten sind und die gesamte Diskussion gleichzeitig auch noch dem Motorsport weiter Schaden zufügen könnte. Laut dem 'Guardian' sollen sich die größten Sponsoren in der Formel 1 noch unbeeindruckt zeigen und keinerlei Konsequenzen fordern, allerdings wurde Bernie Ecllestone mit den Worten zitiert: "Die Teams und Hersteller sind ganz klar gegen ihn."