• 13.09.2015 15:49

  • von Ryk Fechner

Ecclestone erhält Rückhalt bei Monza-Verhandlungen

Red-Bull-Teamchef Christian Horner geht davon aus, dass die Formel 1 ohne Bernie Ecclestones harte Verhandlungen nicht da wäre, wo sie sich 2015 befindet

(Motorsport-Total.com) - 2022 feiert der italienische Grand-Prix-Kurs von Monza einhundertjähriges Bestehen. Ob der Tempel der Geschwindigkeit dieses Jubiläum als Formel-1-Austragungsort erleben wird, ist jedoch weiter offen. Denn die Monza-Promoter um Ex-Formel-1-Pilot Ivan Capelli haben es bisher nicht geschafft, Bernie Ecclestone abschließend zu überzeugen. Der Zampano möchte nach 2017 pro Wochenende der Formel 1 im Königlichen Park 20 Millionen Euro Lizenzgebühren von den Veranstaltern. Dem Traditionskurs, der mit Ausnahme von 1980 im jedem Jahr Bestandteil des Königsklasse-Rennkalenders war, scheint dabei sein Sonderstatus als historisch bedeutendes Formel-1-Mekka wenig zu nutzen.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Christian Horner

Christian Horner ist vom Verhandlungsgeschick Bernie Ecclestones überzeugt Zoom

Während Ex-Weltmeister Damon Hill die Formel-1-Verantwortlichen kürzlich warnte, mit dem Erbe Monza nicht fahrlässig umzugehen, kann Red-Bull-Teamchef Christian Horner nachvollziehen, weswegen Ecclestone sich in seinem Vertragspoker nicht beirren lässt. "Bernie ist der gnadenloseste Verhandlungsführer im Paddock. Das ist der Grund dafür, dass er so einen großartigen Job für die Formel 1 abgeliefert hat. Das Problem ist: Wenn er die Hürden für irgendeinen Kurs nach unten schraubt, glaube ich, dass die anderen Rennstrecken auch alle an seiner Tür anklopfen werden", schildert Horner gegenüber 'Crash.net' seine Sicht der Dinge.

"Er muss Position beziehen und wir wissen alle, dass Bernie mit seinen Drohungen nicht fahrlässig umgeht. Er spricht keine Drohung aus, bevor er nicht darauf vorbereitet ist, die Konsequenzen dafür zu tragen", beleuchtet Horner die Sichtweise des 84-Jährigen, dessen harte Verhandlungen mit dafür sorgten, dass 2015 kein Grand Prix von Deutschland stattfand. Auch ein Großer Preis von Frankreich steht seit 2009 nicht mehr im Kalender. Die übrigen europäischen Rennstrecken hatten in der Vergangenheit Probleme damit, das freiwerdende Zuschauerpotential an die verbliebenen Austragungsorte zu holen.

Dennoch sieht Horner, dass man die Bedeutung von Traditionsstrecken nicht unterbewerten sollte: "Monza ist ein toller Kurs. Er ist Teil des Erbes der Formel 1 und jeder kommt dort gerne hin. Natürlich muss es sich finanziell rechnen. Hoffentlich kann eine Vereinbarung getroffen werden, damit es dem Kalender erhalten bleiben kann, eben weil es Teil des Erbes ist. Es ist Teil der Geschichte. Man kann die Leidenschaft der Fans sehen. Es ist ein schöner Ort, um die Europasaison zu beenden."


Fotostrecke: Top 10: Traditionsstrecken ohne Formel 1