• 03.09.2015 08:16

  • von Ryk Fechner

Damon Hill: Monza muss der Formel 1 erhalten bleiben

Damon Hill warnt Bernie Ecclestone davor, den Formel-1-Grand-Prix von Monza aufs Spiel zu setzen und vergleicht den Kurs mit Le Mans und Indianapolis

(Motorsport-Total.com) - Mit Ausnahme von 1980 fand der Formel-1-Grand-Prix von Italien bisher ausschließlich in Monza statt. Zuletzt standen hinter der Austragung weiterer Grand Prix dicke Fragezeichen, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone verlangte von den Veranstaltern, dem Automobilclub Mailand, eine Formel-1-Lizenzgebühr von 20 Millionen Euro pro Grand-Prix-Wochenende, damit das Event weiter stattfinden kann. Zuletzt halfen Steuererleichterungen der Region, das Großereignis zu retten. Auch wenn es sich um ein Traditionsrennen handele, so wolle Ecclestone keine Sonderkonditionen vereinbaren - schließlich zahlten andere genauso hohe Summen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Die Startkollisionen von Monza sind seit jeher ein festes Bild in der Formel 1 Zoom

Kritik an dieser Sichtweise äußerte jetzt Damon Hill gegenüber 'Sky Sports F1': "Monza ist ein bekannter Name. Er bedeutet Grand-Prix-Sport. Wenn man das verliert, dann ist das, als würde man Indianapolis verlieren." Für Hill, der den Grand Prix von Monza 1993 und 1994 gewinnen konnte, ist Monza eine Strecke, deren Historie sich in die der großen Kurse der Welt einreiht.

"Indianapolis, Le Mans, alle diese Orte bedeuten Motorsport und ich denke, dass die Formel 1 sehr unklug wäre, diesen Schauplatz aufzugeben", so der 54-Jährige, der als ehemaliger Präsident des British Racing Drivers' Club zwischen 2006 und 2011 die Geschicke des Kurses in Silverstone, einer ebenso traditionsreichen Strecke, mitverantwortete. Der Weltmeister von 1996 unterstrich, dass die Zuschauer den Sport eben auch wegen seiner Historie verfolgten, die fester Bestandteil der Serie sei.

Unterdessen ist man beim Automobilclub Mailand damit beschäftigt, das Rennen in Monza zu behalten. Bereits 1922 wurde ein Grand Prix im Königlichen Park ausgetragen. Je nachdem, wie man rechnet, jährt sich das Ereignis 2022 zum hundertsten Mal. "Daher versuchen wir dieses Datum zu erreichen", bekräftigte Ivan Capelli, Präsident des Automobilclubs. "Wir wissen, dass das sehr schwierig ist, aber wir zeigen Bernie Ecclestone ganz sicher, dass wir von unserer Seite das Maximum tun", so Capelli weiter, der einst selbst in der Formel 1, unter anderem für Ferrari, ins Steuer griff.


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