Ecclestone äußert Interesse an Ferrari-Kauf
Plant der Brite seinen Einfluss auf das Team zu verstärken, um sicherzustellen dass Ferrari weiterhin in der Formel 1 dabei ist?
(Motorsport-Total.com) - Formel-1-Supremo Bernie Ecclestone ist für seinen Geschäftssinn in der Welt des Motorsports bekannt und ebenso dafür ein gutes Händchen zu haben was "Investitionen" angeht. Nun hat der Brite erstmals das ausgesprochen worin viele Fans eine mögliche Beeinflussung des Sports sehen. So plant der 71-Jährige nach Angaben der 'Gazetta dello Sport' angeblich sich bei Ferrari einzukaufen.

© OnlineSport
Was bezweckt Ecclestone damit Ferrari kaufen zu wollen?
Dafür gibt es aber mehr als den einen offensichtlichen Grund, der die Anhänger der Scuderia schon befürchten lässt, dass Mr. E versuchen könnte Einfluss auf den derzeit die Konkurrenz dominierenden Rennstall nehmen zu wollen, um so eventuell künstlich für Spannung in der Formel 1 zu sorgen.
Ecclestone will nicht unbedingt die auf dem Aktienmarkt erhältlichen Anteile an dem italienischen Sportwagenhersteller erwerben, sondern eher Ferrari. "Es käme darauf an wie die Firma strukturiert ist. Die Marke Ferrari ist stark, doch ich weiß nicht recht ob ich an Anteilen interessiert wäre. Ganz sicher interessiere ich mich aber dafür Ferrari zu kaufen - wenn der Preis stimmt", wird Ecclestone zitiert. Dessen Chancen stehen für dieses Unterfangen derzeit gut, denn FIAT, bislang einer der größten Anteilshaber an Ferrari, steckt bekanntlich in einer Krise und verkaufte vor nicht allzu langer Zeit und ohne vorherige Unterrichtung von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo einige Ferrari-Anteile an die Banken. In Wirtschaftskreisen heißt es derzeit, dass der italienische Automobilhersteller weitere Anteile zum Kauf anbieten könnte.
Was der Brite genau bezweckt ist derzeit zwar sein Geheimnis, doch die offensichtlichste Erklärung ist wohl, dass er versuchen will Ferrari davon abzubringen eine Konkurrenzserie zur Formel 1, die GPWC, zu verwirklichen. Sollte sich nämlich ein Team wie Ferrari aus der Königsklasse des Motorsports verabschieden, so werden wohl auch die teilweise noch zögernden anderen Rennställe wie zum Beispiel McLaren und Williams ebenfalls mitmachen und damit wäre die Formel 1 auf einen Schlag ihre Zugpferde los, was Ecclestone verhindern will. Einzig dass sich der Brite und die Teams in punkto Finanzen einig werden scheint ein Ausweg, doch die sich seit Monaten hinziehenden Verhandlungen haben bislang wenig gebracht, weshalb das Thema Konkurrenzserie noch nicht vom Tisch ist.
Eine andere Erklärung für Ecclestones gesteigertes Interesse an den Roten liegt laut Medienberichten an dessen "Sorge" um die Scuderia, welche ihre Aktivitäten in den verschiedenen Motorsportserien zum größten Teil aus dem Verkauf von Autos der Marken FIAT, Ferrari und Maserati finanziert. Da die Verkaufszahlen aber eher rückläufig sind, was den hart umkämpften Massenmarkt angeht, sieht Ecclestone die Gefahr, dass Ferrari eines Tages schlicht und ergreifend das Geld ausgehen könnte in der Jahr für Jahr teurer werdenden Formel 1 zu bleiben. Dies ist ein weiterer Grund, warum der Formel-1-Zampano zusammen mit einigen Banken daran interessiert sein könnte sich bei Ferrari einzukaufen.

