Durchhalteparolen von Peter Sauber
Der Schweizer Teamchef Peter Sauber sieht eine schwere Zeit auf sich zukommen und stimmt Durchhalteparolen an
(Motorsport-Total.com) - Realistisch gesehen hat Teamchef Peter Sauber in den kommenden Jahren ganz schlechte Karten, und das merkt der Schweizer bereits in dieser Saison nur zu deutlich. Nur Minardi und Jordan sind noch zu schlagen, Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Williams, Renault, Jaguar, Toyota und BAR-Honda sind Werksteams oder genießen Werksunterstützung und operieren somit mit Budgets, von denen das Sauber-Team nur träumen kann.

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Peter Sauber: Auf die Zähne beißen und neue Sponsoren suchen
Dennoch ist das Sauber-Team im Gegensatz zu Minardi und Jordan gesund finanziert, wie der Teamchef in einem Interview mit 'Spiegel Online' versichert: "Was diese Saison angeht: Unser Budget ist gedeckt." Es fehle "immer Geld", denn "die Jagd nach Erfolg in der Formel 1 ist extrem hart geworden und sie wird vor allem übers Geld geführt". Nicht in Frage käme für sein Team jedoch eine Verschuldung, dies sei zu riskant.
Trotz aller Probleme ist Peter Sauber zufrieden, denn er konnte dieses Jahr einen Sponsor dazu gewinnen, sieht die rückläufigen Zuschauerzahlen als "normale Abflachung" nach einer "Überhitzung" in den letzten Jahren. Und neues Sponsor-Potenzial hat der 59-Jährige auch schon ausgemacht: "Dass im nächsten Jahr Rennen in Bahrain und China stattfinden, wird uns helfen. Ein Problem sehe ich eher in der Kostenexplosion durch immer aufwendigere Technik."
Der neue Windkanal soll Sauber wieder nach vorne bringen, auf der anderen Seite schläft die Konkurrenz nicht. Bis auf General Motors und VW sind die wichtigsten Automobilkonzerne der Welt in der "Königsklasse des Motorsports" und investieren viele hundert Millionen Euro im Jahr. Dass sich die Werke einen "Verschleißkampf" liefern sieht Peter Sauber als eine Chance an: "Nur einer kann Weltmeister werden. Meine Schlussfolgerung daraus ist: Wir müssen nur so gut wie möglich über die nächsten Jahre kommen."
Gerade die Unabhängigkeit von einem Automobilhersteller sieht Peter Sauber als Vorteil an, vor kurzem hatte sich das noch ganz anders angehört. Aber in der aktuellen Situation ist kein Platz mehr für den VW-Konzern, der lange Zeit mit dem Privatteam in Verbindung gebracht wurde. Nun heißt es eben durchhalten und sich einen Partner sichern, wenn die Zeit reif dazu ist.
Doch einen Wunsch hat Peter Sauber: Er will mehr Geld aus dem Formel-1-Topf haben und da ist jedes Team ausnahmsweise einmal einer Meinung: "Es gibt auf der Welt andere erfolgreiche Serien, die den Teams bis zu 75 Prozent der Einnahmen ausschütten. Wenn hier also die Forderung nach einer Korrektur laut wird, dann ist das verständlich. Wir müssen verhandeln."

