BMW-Williams dominiert Freitags-Qualifying
Michelin, BMW-Williams und Ralf Schumacher im ersten Einzelzeitfahren überlegen ? empfindliche Niederlage für Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Ein unerwartetes Ergebnis brachte das erste Einzelzeitfahren heute Nachmittag am Hockenheimring: Lokalmatador Ralf Schumacher sicherte sich die provisorische Pole Position vor seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya, während das Ferrari-Team eine empfindliche Niederlage einstecken musste.

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Weiter in Top-Form: "Schumi II", Sieger von 2001, holte die provisorische Pole
Vorjahressieger Michael Schumacher eröffnete die Session und hatte damit einen geringfügigen Wettbewerbsnachteil wegen der schmutzigeren Strecke, was aber seinen massiven Rückstand von 1,029 Sekunden auf Rang neun noch lange nicht erklärt. Dass es nicht am Fahrer lag, liegt auf der Hand, denn auch Barrichello kam trotz einer starken Zeit im ersten Sektor nicht über den achten Platz (+ 0,972) hinaus.
Vorne stand der "falsche" Schumacher: Der zweifache Saisonsieger ging seine fliegende Runde nach dem mäßigen Vormittag verhalten an, fuhr dadurch umso sauberer und kam auf eine Zeit von 1:14.427, womit er Montoya einen Rückstand von einer Viertelsekunde aufbrummte. Maßgeblich profitiert hat BMW-Williams heute von einer auch optisch hervorragenden Fahrwerksbalance und vor allem einem deutlichen Reifenvorteil seitens Michelin.
Dieser spulte auch die beiden Renaults ins Vorderfeld, denn mit einem dritten Platz für Jarno Trulli war trotz dessen Bestzeit im "Private Testing" nicht unbedingt zu rechnen. Fernando Alonso war ähnlich stark unterwegs und erreichte Position fünf. Gesplittet wurden die Renaults von Mark Webber, der im Jaguar wieder einmal zu seiner gewohnten Freitags-Hochform auflief. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) wurde Sechster (+ 0,849).
Enttäuschend schnitt neben den Ferraris auch David Coulthard (McLaren-Mercedes) ab, der es auf die fliegende Runde wieder einmal nicht hinbekommen hat und 1,130 Sekunden Rückstand auf die Spitze kassierte. Fahrfehler machten außerdem Heinz-Harald Frentzen (13.), der das Sauber-Stallduell gegen Nick Heidfeld (14.) trotzdem knapp gewann, und Cristiano da Matta, der im Toyota mit verpatzter zweiter Kurve 15. wurde.
Nicht ganz an die starke Performance vom Vormittag kam Jenson Button (12.) mit seinem BAR-Honda heran, immerhin erging es ihm aber deutlich besser als seinem Teamkollegen Villeneuve ? in der Nordkurve das Heck ausgebrochen, Runde weggeworfen und damit morgen im entscheidenden Qualifying schon als Zweiter auf der Strecke. Nur Neuling Nicolas Kiesa (Minardi-Cosworth) zog einen noch kürzeren Strohhalm und konnte mit Defekt gar nicht erst auf seine Runde gehen.
Kiesas Vorgänger im kleinsten Team der Formel 1, Justin Wilson, erwischte bei Jaguar hingegen einen Einstand nach Maß: Der junge Brite verlor weniger als vier Zehntel auf seinen Stallrivalen Mark Webber und sicherte sich damit die überragende siebente Position, ließ sogar beide Ferraris hinter sich. Einziger Wehrmutstropfen: Wie vermutlich alle Michelin-Teams hat heute auch Jaguar auf eine recht weiche Freitags-Mischung gesetzt...

