Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Dupasquier: "BMW könnte ein paar Leute überraschen"
Der Sportdirektor von Michelin über das Rennen in Suzuka, die Zusammenarbeit mit Sauber, Peter Sauber und das neue BMW Team
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Das war ein aufregendes Rennen, in dem sich Kimi Räikkönen in der letzten Runde den Sieg gesichert hat..."
Pierre Dupasquier: "In solchen Situation haben wir unglaubliche Angst, dass wir den Kampf um den Sieg kaputt machen. Stellen sie sich vor, drei Runden vor Schluss gibt es einen dummen Plattfuß oder so etwas. Das wäre ein totales Desaster! Zum Glück ist so etwas nicht passiert und wir sind sehr stolz, dass wir diesen zwei Jungs die Möglichkeit gegeben haben, den heute gesehen Kampf auszutragen. Das war fantastisch! Ich weiß nicht, was die Zuschauer von diesem Grand Prix halten, aber für uns war er absolut wahnsinnig."

© xpb.cc
Pierre Dupasquier freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem BMW Team
Frage: "Das war einer der besten Grands Prix, den ich in den letzten Jahren gesehen habe..."
Dupasquier: "Vermutlich. Wenn die Jungs, also Kimi, Fernando, Juan-Pablo und Michael von hinten starten, dann erwartet man von ihnen das Beste. Zwischenfälle gehören dazu, wenn diese Jungs so heiß darauf sind, nach vorne zu kommen. Sie waren so talentiert, so professionell. Das war absolut fantastisch."#w1#
Frage: "Einmal mehr war es ein reines Michelin-Podium und sie haben Bridgestone auf heimischen Boden geschlagen..."
Dupasquier: "Ja, aber ich mag diese Terminologie nicht. Wir wollen niemanden schlagen, wir wollen einfach bestmögliche Arbeit leisten und versuchen, den bestmöglichen Gummi zu produzieren für alle Bedingungen und hoffen, dass sie gut funktionieren. Und das haben sie getan. Wir waren etwas besorgt, aus diesem Grund waren wir in Bezug auf die Abnutzung und die Konstanz mehr auf der sicheren Seite. Aber es war alles in Ordnung und wir waren mit den Reifen absolut zufrieden. Sie waren am Ende des Rennens für absolut gute Rundenzeiten gut, die Konstanz war also vorhanden."
Frage: "Schauen wir auf das letzte Rennen in Shanghai - ist dort etwas Besonderes zu erwarten?"
Dupasquier: "Ja, dort wird der Konstrukteurstitel entschieden. Wir hoffen, dass wir unsere Partner so gut mit Reifen versorgen können, wie wir das in Japan getan haben."
Frage: "Es ist eine herausfordernde Strecke, oder?"
Dupasquier: "Es ist eine interessante Strecke, auf der wir letztes Jahr viel gelernt haben. Hoffentlich werden wir dieses Jahr alles richtig machen."
Frage: "In diesem Jahr hattet ihr mit Sauber einen neuen Partner. Immer, wenn man mit den Jungs dort spricht, hört man, wie zufrieden sie mit euch sind. Wie zufrieden ward ihr mit Sauber?"
Dupasquier: "Natürlich kannten wir Peter Sauber als Menschen, aber wir wussten nichts näheres über seine Formel-1-Aktivitäten. Wir konnten uns nur vorstellen, dass das Image des Teams den Charaktereigenschaften des Teamchefs entspricht. Und Herr Sauber ist ein echter Gentlemen. Man vertraut ihm einfach, man denkt auch gar nicht daran, dass ein Trick dahinter ist, wenn er dir etwas sagt."
"Die Zusammenarbeit mit ihm ist gut, das Team ist professionell und sie arbeiten gut. Leider haben wir etwas zu spät die Zusammenarbeit mit ihnen begonnen. Das Auto war schon entwickelt und das Chassis hergestellt und wir hatten aus diesem Grund in diesem Jahr zusammen ein paar Probleme, wenn es darum geht, das Produkt optimal zu nutzen."
"Wir sind uns aber sicher, dass das im Moment entstehende nächstjährige Auto alle Anforderungen erfüllt, die wir als Hinweise gegeben haben. Wir haben zusammengearbeitet, um ein perfektes Auto entstehen zu lassen. Wir können uns vorstellen, dass das Team kommendes Jahr ein paar Leute überraschen wird, die nicht damit rechnen. Wir glauben, dass dort etwas Gutes entsteht."
Massa war von den Michelin-Reifen positiv überrascht
Frage: "Wie schwierig war der Wechsel, wenn sie sagen, dass er spät kam?"
Dupasquier: "Es ist nicht schwierig, zu wechseln, man muss ja nur die Reifen tauschen. Aber ich kann mich daran erinnern, als Felipe Massa das erfuhr, da war er nicht dafür, vielleicht weil er etwas zu nah an Maranello war. Dann kam er nach der ersten Ausfahrt zurück und man fragte ihn vor dem nächsten Versuch nach ein paar Details, da stieg er aus dem Auto, schnappte sich sein Mobiltelefon und rief Peter Sauber an und sagte: 'Tut mir leid, du hast die richtige Entscheidung getroffen!'. Das hat mir Peter Sauber erzählt."
Frage: "Also hat er seine Meinung geändert?"
Dupasquier: "Klar, er hat sofort gespürt, dass es mehr Grip gibt, auch wenn man natürlich ein paar Einstellungen verändern musste, um das zu 100 Prozent zu nutzen und die Konstanz zu erhalten. Aber er fand den Grip vor und fand den Reifen interessant."
Frage: "Nun ist das Sauber-Team von BMW aufgekauft worden. Sie kennen natürlich die Leute, weil sie mit dem BMW WilliamsF1 Team bereits zusammenarbeiten. Es ist also eher so, dass sie mit dem gleichen Team zusammenarbeiten werden..."
Dupasquier: "Ich bin mir sicher, dass es anders sein wird. BMW bringt eine konkurrenzfähige Organisation mit sich. Sie bauen ein Team auf, in dem vom Chassis bis über den Motor alles gebaut wird. Selbst mit der Erfahrung, die man in der Formel 1 hat, ist das schwierig."
"Die Formel 1 ist eine solch trickreiche Angelegenheit, dass das Paket nicht in der Balance ist, wenn nur das kleinste Detail der Organisation nicht stimmt, und dann ist man nicht mehr konkurrenzfähig. BMW wird einen sehr guten Motor haben und sie haben sehr gute Ingenieure, die bereits in der Formel 1 arbeiten."
"BMW und Sauber werden zusammen wohl ein sehr konkurrenzfähiges Team auf die Beine stellen. Mario Theissen arbeitet hart, er versucht das Puzzle zusammen zu bekommen. Es ist eine große Herausforderung und ich wünsche ihnen viel Erfolg. Es wird schwierig werden, aber wir stehen ihnen zur Seite und hoffen, dass sie ihr Ziel erreichen werden so schnell wie möglich erreichen werden."
Frage: "Peter Sauber wird am Donnerstag in Shanghai seinen Geburtstag haben aber auch sein letztes Rennen als Teamchef erleben..."
Dupasquier: "Ich kann leider nicht zur Party kommen, weil ich eine andere Verpflichtung habe, aber ich habe ihm schon ein paar Zeilen geschrieben. Ich wünsche ihm die Ruhe, die er sich nach einer solchen Widmung gegenüber dem Motorsport erwartet. Er war so erfolgreich und ein so aufrichtiger Mensch, den man im Motorsport wohl sehr vermissen wird."

