• 09.10.2005 16:06

  • von Marco Helgert

Briatore: "Ich bin da flexibel"

Der Renault-Teamchef kann sich mit den Regelvorschlägen der FIA durchaus anfreunden, auch das Qualifyingsystem behagt ihm

(Motorsport-Total.com) - Seit Wochen und Monaten treffen sich die Teamchefs der Formel 1 in unregelmäßigen Abständen immer wieder, um über den Ablauf der Rennwochenenden in der Saison 2006 zu beraten. Vor allem das Qualifying stand bei diesen Diskussionen immer im Mittelpunkt, die FIA hielt zurück, wollte zunächst die Entwicklungen abwarten. Nachdem sich das Ausscheidungsqualifying nach und nach herauskristallisierte, präsentierte man den Teams in Suzuka einen Vorschlag für die genaue Regelauslegung.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore hofft auf eine problemlose Einigung in China

Insgesamt stößt diese neue Variante des Qualifyings innerhalb der Formel-1-Gemeinde auf große Zustimmung, sodass es am 24. Oktober in London durchaus verabschiedet werden könnte. "Für die Öffentlichkeit ist das einfach zu verstehen", lobte Renault-Teamchef Flavio Briatore den Qualifyingvorschlag. "Alle fahren, dann fliegen fünf raus, dann gibt es ein Halbfinale und ein Finale. Man sieht, wer der schnellste Fahrer ist, wenn die zehn besten Autos mit Benzin und Reifen für das Rennen auf der Strecke waren."#w1#

Doch dieser Interpretation muss sich nicht zwangsläufig jeder anschließen, auch der Italiener weiß das. "Ich denke nicht, dass das nicht jeder unterstützen wird, denn immer, wenn man etwas verbessern möchte, ist auch einer dagegen. Ich hoffe nur, dass in der Formel-1-Kommission jemand mit Verstand sitzt." Nur die Nachtankregeln behagen ihm noch nicht: "Das ist etwas zu kompliziert."

Noch ist, abgesehen vom Gespräch in Suzuka, nicht viel passiert. Dafür ist seit dem Vorschlag der FIA auch zu wenig Zeit vergangen. In Shanghai wollen sich die Teamchefs mit FIA-Präsident Max Mosley zusammensetzen, um ein fertiges Paket für das Treffen der Formel-1-Kommission am 24. Oktober in London zu schnüren. Darin sollen auch weitere Details als nur das Qualifying enthalten sein.

"Wenn es für die Sicherheit der Fahrer wichtig ist, dann ist das gut." Flavio Briatore

Doch genau hier gibt es viel Zündstoff, denn mit den zahlreichen Vorschlägen der FIA wird sich nicht jeder Teamchef anfreunden können. Briatore aber schon: "Es ist in jedem anders. Wenn es für die Sicherheit der Fahrer wichtig ist, dann ist das gut. Ich bin da flexibel", so der Italiener. Einen Kritikpunkt hat aber auch der Renault-Teamchef.

Die FIA schlug vor, dass jedes Team nur zwei fertige Autos zu den Rennen bringen darf. Aufgebaute T-Cars und dritte Boliden für den Freitagseinsatz sollen verboten werden. "Dass es kein drittes Auto mehr gibt, ist mir eigentlich egal, denn in diesem Jahr nutzt ja fast niemand ein T-Car", erklärte er. "Aber wir brauchen doch ein Auto für die Sponsoren. Wenn das Auto im Parc Fermé steht und Sponsoren ankommen, dann sehen sie kein Auto. Das kann auch ein Showcar sein, das ist mir dann egal, Hauptsache die Garage ist nicht leer."