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GP Saudi-Arabien
Dschidda in der Analyse: Verstappen entging noch härterer Strafe
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ War die Strafe gegen Verstappen berechtigt? +++ Wohl kein Protest von Red Bull +++ Verstappen verweigert die Aussage +++
Keine Strafe bei Gasly/Tsunoda
Auch der Startunfall wurde von den Rennkommissaren noch untersucht, dort gab es aber keine Strafe mehr. Auch hier das Urteil im Wortlaut:
"Wagen 22 [Tsunoda] und Wagen 10 [Gasly] kämpften in der ersten Runde um die Position auf der Strecke. Sie durchfuhren vier Kurven ohne Zwischenfall, kollidierten jedoch in Kurve 5."
"Beide Parteien stimmten darin überein, dass es sich um einen Runde-1-Zwischenfall handelte, bei dem keiner der beiden Fahrer die Hauptschuld trug. Wir zogen in Erwägung, ob es sich tatsächlich um einen typischen Runde-1-Zwischenfall handelte oder eher um einen Vorfall zwischen nur zwei Fahrzeugen (und keinen anderen) in der ersten Runde."
"Letztlich führten die enge Streckenführung und die Tatsache, dass Wagen 55 [Sainz] sich direkt vor Wagen 22 befand, dazu, dass wir uns der Einschätzung beider Fahrer anschlossen und den Vorfall als normalen Runde-1-Zwischenfall ohne weitere Konsequenzen betrachteten."
Offizielle Begründung
Spannend: Die FIA hat inzwischen die offizielle Begründung für die Verstappen-Strafe veröffentlicht. Und in dieser heißt es, dass der Weltmeister eigentlich sogar eine Zehn-Sekunden-Strafe bekommen hätte. Hier das Urteil im Wortlaut:
"Die Sportkommissare überprüften Daten des Positionierungs-/Streckensicherungssystems, Videoaufnahmen, Zeitmessung, Telemetrie und Onboard-Aufnahmen und stellten fest, dass sich der Wagen 81 [Piastri] mit seiner Vorderachse mindestens auf Höhe des Spiegels von Wagen 1 [Verstappen] befand, sowohl vor als auch am Scheitelpunkt von Kurve 1, als er versuchte, Wagen 1 auf der Innenseite zu überholen. Tatsächlich war Wagen 81 am Scheitelpunkt auf gleicher Höhe mit Wagen 1."
"Gemäß den Richtlinien für das Fahrverhalten war es daher die Kurve von Wagen 81, und ihm hätte Platz gelassen werden müssen."
"Wagen 1 verließ anschließend die Strecke und verschaffte sich dadurch einen dauerhaften Vorteil, den er nicht wieder zurückgab. Er blieb vor Wagen 81 und versuchte, den Vorteil auszubauen."
"Normalerweise beträgt die Standardstrafe für das Verlassen der Strecke mit anschließendem Vorteil zehn Sekunden."
"Da es sich jedoch um einen Vorfall in Runde 1 und Kurve 1 handelte, werteten wir dies als mildernden Umstand und verhängten stattdessen eine Zeitstrafe von fünf Sekunden."
Fünfter Sieg für Piastri
Noch eine Kleinigkeit aus unserer Statistikecke: Oscar Piastri holte heute seinen fünften Grand-Prix-Sieg. Damit hat er jetzt unter anderem gleichgezogen mit Keke Rosberg, Nino Farina - und Lando Norris.
Obwohl der Brite bereits seit 2018 und Piastri erst seit 2023 in der Königsklasse fährt, haben die beiden McLaren-Teamkollegen für den Moment also einmal gleich viele Siege auf dem Konto.
Zudem ist Piastri der erste Fahrer, der in diesem Jahr zwei Rennen nacheinander gewinnen konnte - und überhaupt der einzige Pilot, der 2025 mehr als ein Rennen gewann.
Verstappen: Darum will er nichts sagen
Und noch einmal geht es um den "Maulkorb", den sich Verstappen hier selbst auferlegt hat. Er erklärt, dass es unter anderem auch damit zu tun habe, dass seine Worte häufig verdreht oder aus dem Zusammenhang gerissen werden.
Schuld daran seien zum Beispiel die sozialen Medien. "Ich denke, das ist einfach die Welt, in der wir leben", zuckt er die Schultern und erklärt, viele Leute seien "super sensibel" oder könnten die Wahrheit nicht verkraften.
Und dann ergänzt er noch einmal in Richtung der FIA, dass die Fahrer aktuell "sowieso nicht kritisch sein" dürften.
Verstappen: Will keine Strafe bekommen
In der PK wird der Weltmeister natürlich auch noch einmal auf seine Strafe angesprochen. Auch dort blockt er ab und stellt klar: "Das Problem ist, dass ich meine Meinung nicht sagen kann, weil ich dann vielleicht bestraft werde."
Moderator Tom Clarkson hakt noch mehrfach nach, bekommt aus Verstappen aber nichts heraus. "Alles was ich dazu sage, könnte mich in Schwierigkeiten bringen", stellt er noch einmal klar.
Wie eben schon gesagt: Ein klarer Gruß in Richtung FIA.
Piastri: WM-Führung spielt keine Rolle
In Saudi-Arabien läuft gerade die Pressekonferenz der Top 3. Auf die Frage, ob die WM-Führung für ihn einen Unterschied mache, antwortet Oscar Piastri dort: "Nein." Er wolle weiterhin jedes Rennen gewinnen.
Er sei allerdings "stolz" auf die Gründe, aus denen man die WM jetzt anführe. Man habe im Winter hart gearbeitet, und das zahle sich jetzt aus. Auf seine Herangehensweise habe das aber keine Auswirkung.
Brown: Strafe war korrekt
Wenig überraschend erklärt McLaren-Boss Zak Brown bei Sky: "Meiner Meinung nach war eine Strafe definitiv verdient. Oscar war ganz klar auf der Innenseite, hatte den besseren Start, und man muss auf der Rennstrecke bleiben."
"Ich fand es also durchaus angemessen. Es war Oscars Kurve, und irgendwann muss man sich einfach geschlagen geben", findet er. Ebenso wenig überraschend ist, dass Christian Horner das natürlich anders sieht.
"Ich weiß nicht, wo Max in der ersten Kurve hätte hinfahren sollen", zuckt der Red-Bull-Teamchef die Schultern.
Verstappen: Weiter keine Aussage zu Kurve 1
Auch im ORF möchte der Niederländer nichts zum Start sagen. "Ich habe natürlich meine eigene Meinung, aber das ist egal, da dürfen wir nicht drüber reden", sagt er vermutlich mit einem kleinen Gruß in Richtung FIA.
Davon abgesehen sei das Wochenende übrigens "positiv" gewesen, weil er im Rennen vorne mitkämpfen konnte. "Das hatte ich nach Freitag nicht erwartet", betont der Weltmeister.
Auf ein Statement zum Start müssen wir aber weiter warten. Denn auch gegenüber Sky sagt er lediglich: "Um ehrlich zu sein, halte ich jedes Wort in dieser Richtung für Zeitverschwendung für alle."
Als dann noch einmal nachgehakt wird, ob Red Bull protestieren könne, antwortet er: "Nein, das interessiert mich nicht. Das Einzige, was mich interessiert, ist, wie sehr ich mich darauf freue, nach Hause zu kommen."
Norris: Mehr war heute nicht drin
Der Brite hat das Podium knapp verpasst, ist aber zufrieden. "Ich denke, das ist das Beste, was wir heute hätten tun können", sagt er bei Sky, auch wenn es natürlich "schade" sei, nicht auf dem Treppchen zu stehen.
Letztendlich habe er sich das Leben selbst schwer gemacht, gesteht er und erklärt zudem, dass er nicht überrascht gewesen sei, dass er Charles Leclerc am Ende nicht mehr überholen konnte.
"Ich weiß nicht, warum die Leute so überrascht sind", sagt er und erklärt, dass Ferrari meistens so schnell wie McLaren sei. "Wir glauben nicht, dass wir so weit vorne sind", stellt er klar.
"Ich denke, Max war heute wahrscheinlich der Schnellste, wenn er nicht diese Fünf-Sekunden-Strafe gehabt hätte", so Norris.
Marko: Rennen am Start verloren
"Ich glaube, das Rennen ist am Start verloren gegangen", sagt Helmut Marko zu diesem Thema bei Sky und ergänzt: "Wo hätte Max hinfahren sollen?" Beim Formel-2-Rennen sei zuvor "bei zwei oder drei Fahrern das Gleiche passiert."
"Da hat es Verwarnungen gegeben. Also die fünf Sekunden waren schon etwas harsch", findet Marko und erklärt: "Anfangs war Piastri vorn, aber am allerletzten Bremsbereich war dann wieder Max vorn. Aber es ist, wie es ist."
"Das Positive ist, der Speed war da", so Marko, "aber man hat wieder gesehen: Überholen ist unglaublich schwierig und nachdem wir diese Strafe gehabt haben, haben wir nur mehr geschaut, den zweiten Platz nach Hause zu fahren."
Auf die Frage, ob Verstappen das Rennen ohne Strafe hätte gewinnen können, antwortet er unmissverständlich: "Ja."
Piastri: Hinterherfahren war schwierig
Die Frage lautet natürlich auch, ob Max Verstappen ohne die Strafe vor Oscar Piastri geblieben wäre? Beim Australier hört es sich zumindest danach an, dass das gar nicht so unwahrscheinlich gewesen wäre.
Das Hinterherfahren sei "wirklich schwierig" gewesen, sagt er und gesteht: "Ich konnte am Ende des ersten Stints nicht wirklich mit Max mithalten. Ich habe meine Reifen aufgefressen."
Erst bei freier Fahrt nach dem Stopp sei es dann besser gewesen. "Max war für unseren Geschmack etwas zu nah dran. Aber es war ein tolles Rennen und ein tolles Wochenende", so der neue WM-Leader.
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Auch in diesem Jahr habt ihr bei uns wieder die Möglichkeit, die 20 Piloten für ihre Leistung am Wochenende zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Saudi-Arabien? Jetzt abstimmen!
Zum offiziellen Fahrer des Tages wurde übrigens Max Verstappen gewählt. Aber bei uns fällt das Ergebnis häufig anders aus.
Verstappen hat keine Lust auf Interview
Wie immer werden die Top 3 unmittelbar nach dem Rennen um ein kurzes Statement für die TV-Kameras gebeten. Verstappen hat darauf nach seiner Strafe aber gar keine Lust. Wörtlich sagt er lediglich:
"Ich werde es ganz kurz machen. Ich möchte mich nur bei den Fans hier in Dschidda bedanken. Es war ein tolles Wochenende. Ich liebe die Strecke. Und der Rest ist, wie er ist. Ich freue mich auf Miami, wir sehen uns also dort."
Dann geht er einfach weg. Im Laufe des Abends werden wir von ihm sicher noch ein ausführlicheres Statement bekommen. Aber gerade hat er überhaupt keine Lust, über das Rennen zu sprechen.
War die Strafe gegen Verstappen berechtigt?
Der ehemalige Formel-1-Rennleiter Niels Wittich erklärt bei Sky: "Für mich ist ganz klar, dass Max zurückfallen muss. Wir haben das Thema lange, lange besprochen, schon vor Jahren, mit allen Teams und mit den Fahrern."
Es war laut Wittich "immer ganz klar, wenn man die Strecke verlässt und quasi damit einen Vorteil hat, und das hat er, weil er hat die Position behalten, muss die zurückgegeben werden."
Das tat Verstappen nicht, und daher ist die Fünf-Sekunden-Strafe seiner Meinung nach absolut berechtigt.
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