Drei Meetings, aber noch keine Reifenentscheidung
Nach drei Meetings in Monte Carlo ist die Formel 1 einer Reifenentscheidung noch näher, aber nach wie vor gibt es "zwei oder drei" Möglichkeiten
(Motorsport-Total.com) - In Monte Carlo fanden heute Morgen wie angekündigt mehrere Meetings statt, um in der Reifenfrage für kommende Saison endlich eine Entscheidung zu treffen. Zunächst trafen sich die Mitglieder der Teamvereinigung FOTA in Bernie Ecclestones Wohnmobil mit dem Formel-1-Promoter, dann besprachen sie sich alleine im McLaren-Motorhome, anschließend dann noch einmal bei Ecclestone.

© Williams
Williams-CEO Adam Parr ist kein Freund eines neuerlichen Reifenkriegs
"Wir machen sehr gute Fortschritte", erklärt Williams-Geschäftsführer Adam Parr gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir haben noch keine finale Entscheidung getroffen, aber die Wahrheit ist, dass ein paar sehr gute Angebote auf dem Tisch liegen. Jedes hat seine Vor- und Nachteile." Zum jetzigen Zeitpunkt habe man die Wahl "zwischen zwei oder drei sehr guten Angeboten", sagt Parr, weigert sich aber, Namen von Reifenherstellern zu nennen.#w1#
"Wir werden uns in den nächsten Tagen vielleicht noch einmal treffen", kündigt der Brite an und ergänzt, man sei "eher Tage als Wochen" von der finalen Entscheidung entfernt: "Wir stehen unmittelbar davor." Gestern hatte Ross Brawn verraten, dass Pirelli ein unerwartet gutes Angebot vorgelegt hat. Auch Michelin soll zum Favoritenkreis gehören. Der von den Franzosen gewünschte Reifenkrieg ist aber keine Option: "Niemand in der Formel 1 will das", winkt Parr ab.
"Ein Hersteller würde die Idee begrüßen. Niemand hat einen Zweifel daran, dass dieser Hersteller dazu in der Lage wäre, einen Reifenkrieg zu führen", erklärt er. Aber: "Es geht dabei nicht nur ums Geld, sondern auch um die Show. Wenn wir einen Reifenkrieg haben, entsteht automatisch wieder der Druck, pro Jahr 60.000 Kilometer zu testen. Außerdem besteht die Gefahr, in einem Reifenkrieg auf das falsche Pferd zu setzen - auch für die Topteams. Das will niemand."
¿pbvin|512|2745||0|1pb¿Vier Sieger in den ersten fünf Rennen sprechen für das Reifenmonopol, denn sollte es wieder einen Reifenkrieg geben, wäre die Gefahr akut, dass ein Hersteller gegenüber dem anderen große Vorteile hat. Das würde dann möglicherweise zu einem langweiligeren WM-Verlauf führen. Letztendlich liegt die Entscheidung, welches Unternehmen den Zuschlag erhalten soll, aber bei Ecclestone. Die Teams haben nur ein Mitspracherecht.
"Bernie wurde von der Formel-1-Kommission das Mandat verliehen, den Reifendeal für die Formel 1 zu machen. Er hat da also die Führung übernommen", bestätigt Parr und fügt an: "Die Teams haben natürlich auch Gespräche mit Reifenherstellern geführt, um diesen Prozess zu unterstützen. Wir müssen uns dann und wann treffen, um sicherzustellen, dass wir das Gleiche wollen, aber wir arbeiten da Hand in Hand."

