Dopingkampf bei Formel-1-Testfahrten

Im Gegensatz zum Radsport ist die Formel-1-Szene noch sauber, trotzdem werden immer wieder Dopingkontrollen durchgeführt

(Motorsport-Total.com) - Während im Radsport ein Dopingfall den nächsten jagt und große Heldenstorys regelmäßig wie Seifenblasen platzen, darf sich die Formel 1 bisher weitgehend als sauberer Sport bezeichnen. Dennoch werden vorbeugend Dopingkontrollen durchgeführt, so auch am Rande der Wintertestfahrten in Jerez de la Frontera.

Titel-Bild zur News: FIA-Truck

Die FIA kümmert sich darum, dass die Formel 1 ein sauberer Sport bleibt

Vergangene Woche wurden Sébastien Buemi, Heikki Kovalainen, Felipe Massa und Kimi Räikkönen zur Dopingkontrolle gebeten, wie der 'Blick' berichtet. Das läuft dann so ab: Die Kontrolleure der Anti-Doping-Organisation WADA, mit der die FIA seit 2005 zusammenarbeitet, gehen mit dem Fahrer gemeinsam zur Toilette und schauen ihm beim Pinkeln über die Schulter, damit die Urinproben ja nicht ausgetauscht werden können.#w1#

Kontrollen finden aber auch abseits der Rennstrecken statt: "Bei mir tauchten zwei Ärzte morgens um 6:50 Uhr in Aigle auf und baten mich im Haus meiner Eltern zur Toilette", erinnerte sich der angehende Toro-Rosso-Pilot Buemi an einen solchen Vorfall. "Ich torkelte direkt aus dem Bett, machte die zwei Gläser voll und füllte dann noch das Formular aus. Du musst der FIA jeden Monat einen Plan geben, wo du täglich bist."

Erstmals ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist die Dopingdiskussion im Motorsport im Jahr 2002, als der damalige Formel-3000-Champion Tomas Enge aufgrund eines positiven Tests auf Cannabis seinen Titel verlor. Im Dezember 2004 kam es dann wieder zu einem Riesenskandal, als der ehemalige Ferrari-Teamarzt Benigno Bartoletti behauptete, in der Formel 1 verwende jeder dritte Fahrer Kokain zur Leistungssteigerung.

Bartolettis Anschuldigungen konnten jedoch entkräftet werden und führten zur Zusammenarbeit zwischen FIA und WADA. Dass diese Diskussion überhaupt angestoßen wurde, entpuppte sich als überaus wichtig, denn mit Stirling Moss gestand eine Rennsportlegende, bereits in den 1950er-Jahren gedopt zu haben. Der Brite gab damals zu, vor der Mille Miglia Mittel wie Benzedrin und Dexedrin eingenommen zu haben.