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  • 12.07.2001 18:54

  • von Fabian Hust

Donnerstags-Pressekonferenz

Barrichello, Button, Coulthard, Jordan, Rahal und Yasukawa auf der Donnerstags-Pressekonferenz

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello (Ferrari), Jenson Button (Benetton-Renault), David Coulthard (McLaren-Mercedes), Eddie Jordan (Jordan-Honda), Bobby Rahal (Jaguar Racing) und Hiroshi Yasukawa (Bridgestone) auf der Donnerstags-Pressekonferenz

Titel-Bild zur News: Pressekonferenz

Fünf Formel-1-Beteiligte standen am Donnerstag Rede und Antwort

Frage: "Hiroshi, ihr Vorsitzender hat gesagt, dass Bridgestone für unbestimmte Zeit in der Formel 1 bleiben wird. Ist das eine gute Sache oder nicht?"
Hiroshi Yasukawa: "Das ist gut für mich und hoffentlich für die anderen ebenso."

Frage: "Er hat auch gesagt, dass er glaubt, dass weitere Reifenfirmen in die Formel 1 kommen werden. Wer glauben sie wird noch in die Formel 1 kommen und wie viele Reifenhersteller wird es in der Formel 1 geben?"
Yasukawa: "Ich denke maximal drei. Beim Österreich- und Frankreich-Grand-Prix war ein amerikanisches Unternehmen (Goodyear, d. Red.) präsent. Natürlich kamen sie zu mir und haben 'Hallo' gesagt und ich sagte, dass sie sehr willkommen sind."

Frage: "Glauben sie, dass Goodyear zurückkommen könnte?"
Yasukawa: "Ich weiß es nicht, aber wenn sie kein Interesse an einem Comeback haben, warum kommen sie dann zu den Rennen? Ich kann mich nur daran erinnern, dass als ich mit Bridgestone in die Formel 1 kam und ich ziemlich oft vor Ort war, die Leute mich fragten 'was machst du hier?'. Es ist genau das selbe."

Frage: "Eddie, hat das Ergebnis in Frankreich das Team einen Motivationsschub verpasst?"
Eddie Jordan: "Es hat uns erleichtert, aber nicht sehr viel, aber wie man weiß, möchte keiner gerne ausfallen und jeder möchte gerne in die Punkte kommen. Es ist jetzt sehr schwierig mit Ferrari, McLaren und Williams vorne, in die Punkte zu fahren - darum geht es jetzt. Wenn man erfolgreich sein möchte, dann muss man sicher stellen, dass man immer bei der Musik ist und es gab eine Menge an Rennen - ich denke da an die Sache mit der Launch-control in Österreich - die uns sehr geschmerzt haben, denn in der Formel 1 ist wie in jeder anderen Sportart ein wichtiges Element die Psychologie."

Frage: "War das Ergebnis ermutigend?"
Jordan: "Ich war nicht mehr so traurig wie bei den letzten Rennen, wenn sie wissen, was ich meine, aber ich war immer noch enttäuscht, nur der Level des Enttäuscht-sein war anders, und aus diesem Grund war ich deutlich glücklicher..."

Frage: "Wenn man hier zu diesem Rennen kommt, mit ihrer Fabrik gerade über die Straße entfernt, fühlen sie sich dann Britisch oder Irisch?"
Jordan: "Ich gebe ihnen einen nicht-politische Antwort darauf, aber ich könnte darauf hinaus gehen, wie lange Irland schon dabei ist, aber das möchte ich nicht tun, da heute der 12. Juli (Jahrestags des Battle of the Boyne - Williams III, England, gewinnt eine Schlacht gegen James II, Irland; d. Red.) ist und es ein für die Menschen schwierig zu verstehender Tag ist."

"Lassen wir das alles mal beiseite - ich hasse und liebe es. Ich hasse es, weil ich mehr Leute kenne als jemals zuvor und sie alle für diesen verdammten Platz Tickets wollen. Nein, nein, Telefonate ohne Ende, je näher wir Silverstone kommen nehmen sie immer mehr zu. Das ist der Maßstab, wo sich das Team gerade befindet - das ist dann aber auch sehr ermutigend zu wissen, dass man viele Fans und viele Iren hat, die nach einem Ticket schauen, was toll ist - aber sie kommen sowieso, wie ich das auch schon vor 40 Jahren tat. Dies ist das Rennen, das von Irland aus am nächsten ist, also ist es in vielen Beziehungen unser Heimrennen und den Iren gibt es die Möglichkeit, in den Ferien zu kommen und zu sehen, was so vor sicht geht und das Team zu unterstützen. Hoffentlich dreht es sich dabei um Jordan, vielleicht ist es aber auch das Team von Bobby Rahal mit Eddie Irvine."

"Auf der anderen Seite, und das habe ich schon oft genug gesagt, kam ich als Ire in den frühen 70ern hier her und die Leute von hier - Robert Fearnall, der hier mit Pierre Aumonier war - hießen mich herzlich willkommen und es gibt kein anderes Land das ich in der Welt kenne, das es einem Fremden erlauben würde, ein Team auf ihrem eigenen Hof zu gründen und die Unterstützung zukommen zu lassen, die ich erhalten habe. Dies hier ist unsere Heimat, der niemand, aber auch niemand für die Unterstützung ausreichend genug würdigen könnte, die wir hier in Silverstone genossen haben."

Frage: "Denkt Bobby das selbe?"
Bobby Rahal: "Es wird eine Menge erwartet. Meistens muss ich es als meine Aufgabe ansehen, mit all diesen Erwartungen umzugehen, denn viel ist einfach nur Hoffnung und Wunschdenken. Das ist großartig, aber vieles davon ist realistischer als das andere. Es ist toll für das Team, zu Hause zu sein, aber es herrscht hier eine Menge Druck, es gibt eine Menge Erwartungen, mit denen man am liebsten nicht jonglieren möchte, aber das ist Teil unseres Geschäfts."

Frage: "Das letzte Rennen schien sehr ermutigend zu sein?"
Rahal: "Seit Monaco läuft es ermutigend. Wir machen Fortschritte aber wie ich schon gleich nach Monaco sagte, wollen wir nicht zu viel hineininterpretieren, denn wir haben noch einen langen Weg vor uns. Es ist eine tolle Gruppe mit Eddie der meistens vor anstatt hinter BAR liegt, aber das kann sich über Nacht wieder ändern. Man kann schrecklich schnell wieder hinten landen, wir gehen aus diesem Grund jeden Tag von vorne an und geben unser Bestes und sehen dann, was das Ergebnis sein wird, aber in der Zwischenzeit müssen wir auf dem Teppich bleiben."

Frage: "Jenson, war die Entwicklungsstufe in Frankreich die schnelle Fehlerkorrektur, die die Leute erwartet hatten?"
Jenson Button: "Nein. Ich denke, dass der Schritt nach vorne der war, den wir so ziemlich erwartet hatten, aber ich denke, dass die meisten Leute so begeistert waren, dass sie dachten, dass wir in die Top 10 würden fahren können. Es ist aber unmöglich, mitten in der Saison einen solch großen Sprung zu machen. Aber es war mit Sicherheit eine Verbesserung. Eine Menge Leute haben das bestimmt nicht gemerkt, weil wir immer noch 16. und 17. waren, aber die Lücke, die wir geschlossen haben, war beträchtlich. Hier werden wir im Rennen den gleichen Motor haben, vielleicht sind wir im Rennen also ein wenig besser."

Frage: "Für wann erwartest du den nächsten Entwicklungsschritt?"
Button: "Noch ist nichts entschieden, aber das war möglicherweise der Größte in diesem Jahr, aber nochmal, wir wissen nicht genau, wann die nächsten kommen werden."

Frage: "Hattest du am Anfang der Saison gedacht, dass es so laufen würde, auch wenn du schon vorgwarnt warst?"
Button: "Ich dachte nicht, dass es so hart werden würde, aber ich denke nicht, dass dies die anderen Leute dachten. Aber nächstes Jahr ist das Jahr, auf das wir uns konzentrieren. Aber wir müssen dennoch dieses Jahr alles geben und alles für das nächste Jahr vorbereiten. Es ist ein wenig härter, als ich mir das ausgemahlt hatte, aber nicht alle Probleme hatte das Team, auch ich hatte meine eigenen Probleme. Es ist sehr schwer, am Auto zu arbeiten, aber ich werde immer zuversichtlicher und verstehe es jetzt schon ein wenig mehr. Es war neben anderen Dingen ein Problem der Zuversicht gewesen."

Frage: "David, gibt es seit dem letzten Rennen etwas Neues, technisch zum Beispiel?"
David Coulthard: "Es gab ein paar elektronische Veränderungen, an denen sie gearbeitet haben, um das Beste aus der Traktionskontrolle herauszuholen, aber mir ist nicht bekannt, dass es mechanische oder sonstige Änderungen für das Rennen hier gibt."

Frage: "Also erwartest du gegen Ferrari keine großartige Veränderung?"
Coulthard: "Man kann nicht wissen, was man an diesem Wochenende erwarten kann, das hängt vom Wetter ab, das könnte das große Fragezeichen sein. Das Wetter könnte entscheiden, ob Williams ebenfalls konkurrenzfähig ist. Im Rennen in Magny-Cours ging es schon ganz klar enger zu, hätte Michael im Qualifying seine Sektorenbestzeiten zusammenbekommen, dann hätte man gesehen, dass sie hier immer noch einen großen Vorteil haben. Es gibt keinen Grund, warum das hier im Qualifying-Trim deutlich anders sein sollte - was aber das wichtigste ist, wir haben die Chance, 10 Punkte zu gewinnen."

Frage: "Die Tatsache, dass Ferrari hier nur einen Test hatte und ihr hier viel mehr gefahren seit hilft nicht?"
Coulthard: "Ich denke nicht, die Strecke ist sehr vorhersehbar. Es geht darum, das Auto auf die Strecke und die Reifen auf die Tagestemperatur abzustimmen. Das hat großen Einfluss darauf, wie die ausgesuchten Reifen an dem Tag arbeiten werden."

Frage: "Hilft dir die Tatsache, dass es dein Heimrennen ist?"
Coulthard: "Ich habe mit Sicherheit nicht so viele Freunde wie Eddie und bekomme aus diesem Grund diese Anrufe nicht! Es hat auf mich und meine Tätigkeit an einem Rennwochenende keinen Einfluss - es ist einfach nur angenehmer. Es ist angenehmer nach Hause zu kommen und die Atmosphäre vorzufinden. Man ist in vieler Hinsicht entspanner. Ich bin auf dem Campingplatz und wenn man schon einmal neben einem Campignplatz voller Deutscher war, dann weiß man, wie schön es ist, neben den zurückhaltenderen Briten zu sein! Sie hören zu zivilisierten Zeiten mit der Party auf, wohingegen ich mir sicher bin, dass es eine Art Olympischen Preis bei den Deutschen gibt, für den, der am längsten mit Feuerwerkkörpern oder was auch immer rumspielen kann. Sorry Deutsche!"

Frage: "Rubens, du warst seit dem letzten Rennen zu Hause gewesen?"
Rubens Barrichello: "Ja, das war fantastisch, aber jetzt geht es wieder an die Arbeit. Der Brasilien-GP liegt schon eine ganze Weile zurück und ich war in Europa testen und da ich eine schwangere Frau zu Hause habe war es einfach einmal schön, ein normaler Mensch zu sein und zum Arzt zu gehen."

Frage: "Als du weg warst, hat Eddie Irvine ein wenig über dich gelästert. Hast du davon etwas mitbekommen?"
Barrichello: "Zum Glück hat man mir das erst nach dem Urlaub gesagt. Ich habe gerade ein paar Zeitungen gelesen und es ist schwierig. Er sollte einfach die Klappe halten und sich auf seinen Job konzentrieren und sich daran erinnern, dass als ich in seinem Auto saß, als es weiß statt grün war, eine Menge mehr Punkte geholt habe als er, es wäre also dumm, so weiter zu machen."