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Donington doch noch nicht aus dem Rennen?
Simon Gillett gibt nicht auf: Angeblich hat der Donington-Betreiber endlich Geld überwiesen - Silverstone hofft unbeirrt auf einen Deal
(Motorsport-Total.com) - Bereits am 12. Oktober hatte Bernie Ecclestone seinen Vertrag mit Donington-Streckenbetreiber Simon Gillett offiziell aufgekündigt, doch Bestandteil des Vertrags war unter anderem eine zweiwöchige "Schonfrist". Diese hätte eigentlich am Montag verstreichen sollen, doch wie sich nun herausgestellt hat, geschah dies erst gestern um Mitternacht.

© xpb.cc
Simon Gillett hat die Hoffnung auf einen Grand Prix noch nicht aufgegeben
Gillett war am 12. nämlich nicht erreichbar, sodass ihm Ecclestone kein Fax schicken konnte. Der Formel-1-Geschäftsführer musste die Dokumente per Kurierdienst nach Donington schicken lassen, was diverse Fristen um ein paar Stunden nach hinten verschob. Wie der 'Daily Express' berichtet, soll Gillett dieses kleine Schlupfloch genutzt und in der vergangenen Nacht endlich eine erste Ratenzahlung aufgetrieben haben.#w1#
Erste Rate endlich überwiesen?
Die Zeitung berichtet von zwölf Millionen Britischen Pfund (umgerechnet 13,2 Millionen Euro), die der Geschäftsmann nach London überwiesen haben soll - allerdings erst nach Dienstschluss der Banken, sodass die FOM (Formula One Management) erst heute nachprüfen kann, ob das Geld tatsächlich angekommen ist. Zuvor war man wegen der verstrichenen Frist davon ausgegangen, dass sich in der Donington-Angelegenheit nichts mehr tun würde.
Branchenkenner gehen ungeachtet dessen weiterhin davon aus, dass auch Gilletts Last-Minute-Verzweiflungstat - wo er das Geld angesichts der Schulden seiner Gesellschaft DVLL her hat, ist sowieso ein Rätsel - nichts mehr daran ändern wird, dass der Grand Prix von Großbritannien 2010 nicht in Donington ausgetragen werden kann. Daher laufen die Verhandlungen zwischen Ecclestone und den Silverstone-Repräsentanten Neil England und Richard Phillips weiter.
Ecclestone soll von Silverstone eine Jahresgebühr von mehr als zwölf Millionen Euro plus einen Anstieg um sieben Prozent pro Jahr fordern. Das ist für Damon Hill keine akzeptable Vereinbarung: "Der BRDC muss einen Vertrag unterschreiben, der Sinn macht. Wir können uns nicht auf eine Vereinbarung einlassen, die dazu führt, dass wir uns in die gleiche Gefahr begeben wie Donington", wird der BRDC-Präsident von der 'BBC' zitiert.
Hill versteht Ecclestone
Hill sieht die Gespräche recht pragmatisch: "Silverstone ist nicht dafür verantwortlich, einen Grand Prix anzubieten, und es ist nicht Bernies Aufgabe, Großbritannien Sonderkonditionen für ein Rennen zu ermöglichen. Er kann anderswo auf der Welt viel mehr Geld einnehmen als in Großbritannien. Wir respektieren, dass er sich in einer schwierigen Position befindet, denn er muss schließlich seinen Anteilseignern Bericht erstatten."
Es sei nachvollziehbar, dass Ecclestone nach dem bestmöglichen Deal strebt, aber Hill betont gleichzeitig, dass dies dazu führen könnte, dass es auf der Insel eben keinen Grand Prix mehr geben wird: "Das ist eine Möglichkeit, absolut." Zwei britische Weltmeister hintereinander, der TV-Vertrag der 'BBC' und der Motorsportcluster in und um Silverstone seien anscheinend nicht Grund genug, um die Formel 1 nicht aus ihrem selbsternannten Heimatland abzuziehen.
Die Alternative zu Silverstone, einen Grand Prix in London, hält der Weltmeister von 1996 für ein Hirngespinst: "Bernie würde das sicher gefallen, aber die Hindernisse sind zu groß. Im Moment wäre es bestimmt das Richtige, in Silverstone zu fahren. Die Anlage ist da, wir würden sie sogar gerne weiterentwickeln und wir würden gerne ein Formel-1-Rennen austragen, aber die Entscheidung darüber liegt woanders", so Hill abschließend.

