Domenicali zeigt Respekt vor Red Bull

Teamchef Stefano Domenicali respektiert Red Bull als vollwertigen Gegner von Ferrari und sieht Aufholbedarf im Bereich Aerodynamik

(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist nach wie vor das traditionsreichste und berühmteste Team der Formel 1, aber zumindest im Moment nicht das schnellste. Diesen Rang hat den Italienern derzeit Red Bull abgelaufen. Das österreichische Energydrink-Team schaffte 2009 den Anschluss an die Spitze und ist in dieser Saison erstmals WM-Favorit.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali

Stefano Domenicali ist immer noch optimistisch für den WM-Kampf 2010

Bei Ferrari zeigt man Respekt vor Red Bull: "Sie sind inzwischen eine große Firma. Was die Dimension angeht, sind sie größer als Ferrari, soweit ich weiß", erklärt Teamchef Stefano Domenicali gegenüber der 'BBC'. "Natürlich bauen sie den Motor nicht selbst, also haben sie nicht so viele Leute, aber sie haben gut investiert und ein gutes Team aufgebaut. Ich halte sie für einen großen Gegner und ich habe großen Respekt vor ihnen."#w1#

Erschwerend kommt hinzu, dass es Ferrari 2010 nicht nur mit einem Gegner zu tun hat, sondern gleich mit mehreren Teams: "Zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt gibt es eine größere Gruppe, die gewinnen kann", weiß Domenicali. "Meistens ging es nur Ferrari gegen McLaren oder Ferrari gegen ein anderes Team - es waren immer nur zwei Teams. Das ist jetzt anders, denn die anderen sind auch sehr nahe dran."

"Wir müssen hart arbeiten und sicherstellen, dass wir besonders im Bereich der Aerodynamik einen Fortschritt machen", weiß der Italiener um die Schwächen des Ferrari F10. "Sechs Pole-Positions und zwei Doppelsiege sprechen eine klare Sprache für Red Bull, aber wir sind dabei, denn uns fehlen nur drei Punkte. Insofern dürfen wir nicht in Panik verfallen, sondern wir müssen arbeiten, um den Anschluss nicht zu verlieren."

Das Rezept dazu könnte aufgrund des veränderten Punktesystems sein, konstant in die Top 5 zu fahren. Denn obwohl Fernando Alonso seit dem Saisonauftakt nicht mehr gewonnen hat, ist er immer noch WM-Dritter. Domenicali: "Dieses Jahr ist es wichtig, konstant zu sein und immer auf dem Podium oder zumindest knapp dahinter zu landen. Dann kommen wir auch mit Titelchancen beim letzten Rennen in Abu Dhabi an."