Domenicali warnt vor zu viel Euphorie

Fernando Alonso zieht in der Fahrerwertung allmählich davon - Stefano Domenicali warnt vor den Hindernissen, die Ferrari bevorstehen

(Motorsport-Total.com) - Nach seinem Sieg am Hockenheimring reist Fernando Alonso mit komfortablen 34 Punkten Vorsprung nach Ungarn. Das bedeutet, dass der Spanier auf jeden Fall als WM-Leader in die Sommerpause gehen wird. Nach einem katastrophalen Test-Winter hätte wohl kaum ein Experte auf diese Halbzeitbilanz getippt. Dennoch möchte man bei Ferrari nichts von zu viel Euphorie wissen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Stefano Domenicali (Ferrari-Teamchef)

Stefano Domenicali möchte noch nicht an den WM-Titel denken

"Es ist schön, dass unsere Fans mit dem Resultat zufrieden sind, aber niemand in Maranello gibt sich Illusionen hin", stellt Stefano Domenicali klar. "Der Fakt, dass wir die Fahrerwertung mit Fernando anführen lässt uns nicht denken, dass alles gut ist und wir mit Wind in den Segeln cruisen können. Das Gegenteil ist der Fall."

Für Ungarn rechnet Domenicali mit den üblichen Verdächtigen: "Red Bull war in Budapest immer sehr stark. McLaren hat in Deutschland bewiesen, dass sie nach einem Tief beim Heimrennen wieder zu alter Form gefunden haben." Doch auch einige Teams aus dem Mittelfeld hat der Italiener auf der Rechnung: "Dann gibt es noch Mercedes, Lotus und andere Teams wie Williams und Sauber, die gezeigt haben, dass sie unter gewissen Umständen auch ums Podium kämpfen können. Die Gegner sind zahlreich und stark."

Domenicali denkt bereits an die Rennen nach der Sommerpause. Besonders wichtig ist wie in jedem Jahr das Heimspiel auf dem Traditionskurs in Monza: "Nach Budapest kommen wir zu zwei harten Rennen - nach Spa und Monza - wo wir zeigen müssen, dass wir auf jeder Strecke konkurrenzfähig sind."


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Deutschland


"Seit dem Start der Saison hat sich die Performance des F2012 verbessert, doch solange wir nicht das schnellste Auto im Feld haben, können wir nicht zufrieden sein. Es liegt noch ein weiter Weg mit vielen Hindernissen vor uns, das momentan Schwierigste ist, die Euphorie von außen zu bremsen", bemerkt er. "Doch ich bin gelassen, weil ich bei solchen Dingen immun reagiere."