• 25.07.2012 14:15

Wütender Vettel will an Alonsos Geburtstag feiern

Den Frust vom missratenen Heimspiel auf dem Hockenheimring will sich Weltmeister Sebastian Vettel im letzten Rennen vor der Sommerpause von der Seele fahren

(Motorsport-Total.com/SID) - Nachdem WM-Spitzenreiter Fernando Alonso Sebastian Vettel am Hockenheimring erneut den Traum vom Heimsieg verdorben hat, will der Weltmeister seinem spanischen Rivalen die Geburtstagsfeier verhageln. Mit einem Sieg beim Großen Preis von Ungarn am Sonntag an Alonsos 31. Geburtstag möchte Vettel in die vierwöchige Sommerpause gehen und den Frust vom vergangenen Sonntag vergessen machen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Sebastian Vettel

Beim Vettel-Heimspiel war es Alonso, der sich die Gratulationen abholte

So ganz nebenbei könnte Vettel auf dem Hungaroring in Budapest damit auch seinen "Juli-Fluch" bannen. Denn unglaublich, aber wahr: Obwohl er in seiner Karriere im Schnitt etwa jedes vierte Rennen gewonnen hat, ist Vettel im siebten Monat des Jahres noch ohne Sieg - bei inzwischen schon elf Anläufen. "So schlecht kann der Juli gar nicht sein. Schließlich bin ich da geboren", sagt Vettel, der am 3. Juli 1987 auf die Welt kam, mit Humor.

Am Wochenende spricht aber noch ein zweiter "Fluch" gegen ihn: Ungarn ist neben Kanada und Deutschland das einzige aktuelle Austragungsland im Rennkalender, wo der Red-Bull-Pilot noch nie gewonnen hat. Alonso dagegen könnte an seinem Ehrentag und der Stätte seines ersten Grand-Prix-Sieges (2003) mit seinem 31. Erfolg auf Rang vier der ewigen Bestenliste hinter Rekordweltmeister Michael Schumacher, Alain Prost und Ayrton Senna vorrücken.

Vettels Ärger über die seiner Meinung nach unberechtigte Zeitstrafe auf dem Hockenheimring, die eine Zurückstufung vom zweiten auf den fünften Platz bedeutete, ist noch nicht verraucht. Doch Vettel, der schon 44 Punkte hinter dem in der laufenden Saison noch nicht ausgefallenen Alonso zurückliegt, will den Frust in Trotz umwandeln und zurückschlagen. "Hätte-und Wäre-Szenarien bringen nichts", erklärt er bemüht gelassen: "Wir werden uns für die nächsten Rennen noch mehr ins Zeug legen und darauf achten, nichts mehr zu tun, was unsere Platzierung auch nur irgendwie gefährden würde. Dennoch müssen wir wohl noch ein bisschen aggressiver fahren."

Sebastian Vettel

Durch sein regelwidriges Überholmanöver verschenkte Vettel zusätzlich Punkte Zoom

Dabei könnte Red Bull noch vor dem ersten Freien Training am Freitag zum dritten Mal in dieser Saison zu einem Umbau des Autos genötigt werden. Der Automobilweltverband FIA will bis spätestens dahin eine Regel-Klarstellung veröffentlichen, nach der das in Hockenheim noch missmutig erlaubte Motoren-Mapping verboten werden soll. Im Laufe des Jahres musste der RB8 schon wegen strittiger Löcher im Unterboden und einer illegalen Luftführung in den Radnaben zurückgerüstet werden.

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko rechnet dagegen diesmal mit keinerlei Konsequenzen. "Alles bleibt gleich. Es geht ja nicht, dass man von heute auf morgen sagt: Einmal machen wir es grün, einmal machen wir es blau", so der Österreicher gegenüber 'ServusTV'. "Und es steht nirgendwo, dass wir das Reglement nicht zu unseren Gunsten ausnutzen dürften", schiebt Marko nach.

Befremdlich findet der 69-Jährige das Verhalten der Konkurrenz, die er indirekt beschuldigt, das Weltmeisterteam bei der FIA angeschwärzt, beim Treffen der Technischen Arbeitsgruppe am Montag aber komplett geschwiegen zu haben. "Es gibt ja immer wieder Leute, die so etwas forcieren. Sprich: andere Teams. Und dann am Montag, wenn man es fachlich und sachlich lösen könnte, wird es nicht einmal aufgegriffen", kritisiert Marko.