Diskussion: Asphalt-Auslaufzone oder Kiesbett?

Moderne Asphalt-Auslaufzonen verdrängen immer mehr klassische Kiesbetten - Die Sicherheit in der Formel 1 steht nach wie vor ganz oben

(Motorsport-Total.com) - Der Trend zu asphaltierten Auslaufzonen spaltet die Fahrer und Fans. Früher war die Situation einfach: Machte ein Fahrer einen Fehler und rutschte von der Strecke, so war das Rennen damit im schlimmsten Fall beendet. Mit etwas Glück konnte der Pilot aus dem Kiesbett herausfahren, verlor dabei aber wertvolle Zeit. Durch die neuen Auslaufzonen haben es die Fahrer einfacher, einen Fehler auszugleichen und verlieren maximal ein paar Zehntelsekunden, weil sie eine weitere Linie fahren müssen.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Hinter den Randsteinen setzen viele Formel-1-Kurse auf Asphaltzonen

Auch wenn die Sicherheit der asphaltierten Auslaufzonen höher ist, so können sie optisch nicht mit den klassischen Kiesbetten mithalten, bei denen der Zuschauer eine klare Trennung von Fahrbahn und Auslaufzone hat. Dennoch werden aktuelle Kurse in der Regel mit weitläufigen Asphaltzonen konstruiert, zum Leidwesen der Zweirad-Piloten, die in einem traditionellen Kiesbett nach wie vor besser aufgehoben sind.

Doch auch aktuelle Kurse fallen Umbaumaßnahmen zum Opfer, durch die man die Sicherheit in der Formel 1 erhöhen will. "In der dritten Kurven gab es hier in Barcelona vor ein paar Jahren ein Kiesbett, jetzt haben wir dort Asphalt", schildert Caterham-Pilot Witali Petrow. "Vielleicht können Red Bull und Ferrari diese Kurve ohne Probleme voll nehmen, aber für uns wird es schwierig. Durch die Asphalt-Auslaufzone können wir jetzt zumindest etwas probieren."

Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa ist ein bekennender Fan der modernen Auslaufzonen Zoom

"Dann rutscht man vielleicht raus, aber beschädigt das Auto nicht. Ich finde, dass beides seine Vorteile hat. Beim Kiesbett kann es passieren, dass ein Kerl vor dir abfliegt und du gewinnst einen Platz. Solange es immer sicher ist", wägt Petrow ab.

Formel-1-Routinier Pedro de la Rosa bekennt sich zu den Asphalt-Auslaufzonen und stellt die Sicherheit an die erste Stelle: "Ich liebe die Asphalt-Auslaufzonen, denn sie sind viel sicherer. Die GPDA - also wir Fahrer - hat sich dafür eingesetzt. Die Teams haben uns geholfen. Wir sollten jetzt nicht wieder zu Gras oder Kies zurückgehen", fordert der HRT-Pilot.

"Wenn Fahrer dies ausnutzen und in einer Schikane geradeaus fahren, dann sollten sie bestraft werden", merkt er an. "Wenn man einen Fehler macht, dann sollte man dafür bezahlen. Das sollte aber nicht auf Kosten der Sicherheit gehen."