Diffusoren: FIA gibt Brawn und Co. Recht

Charlie Whiting hält die Diffusoren von Brawn, Toyota und Williams für legal, doch das muss noch lange nicht das Ende der Diskussionen sein...

(Motorsport-Total.com) - Traktionskontrolle, geheime Zusatztanks, flexible Flügel - was haben wir in den vergangenen Jahren nicht alles an Regeldiskussionen erlebt? Diesen Winter stand ausnahmsweise der Diffusor im Mittelpunkt: Brawn, Toyota und Williams haben die Regeln in diesem Punkt besonders clever ausgelegt und sich damit einen Vorteil in puncto Anpressdruck verschafft.

Charlie Whitings Ansicht ist für die Rennkommissare keineswegs verbindlich

Doch während die Konkurrenz darüber nicht allzu begeistert ist und sich zumindest eine Klarstellung der Grauzone im Technischen Reglement wünscht, hat die FIA keine Bedenken: "Aus unserer Sicht sind diese Diffusoren legal", wird Charlie Whiting, Technischer Delegierter des Weltverbands, von 'auto motor und sport' zitiert. "Sie haben ein Schlupfloch genutzt, das schon immer da war. Wir können aber auch verstehen, dass andere Teams anders darüber denken."#w1#

In Artikel 3.12.7 des Technischen Reglements der FIA ist festgelegt, dass kein Karosserieelement, das bis zu 350 Millimeter hinter der Hinterachslinie liegt, höher als 175 Millimeter sein darf. Genauer gesagt heißt es, dass von unten kein Teil zu sehen sein darf, das diese Grenze überschreitet. Brawn, Toyota und Williams haben also einfach einen höheren Zusatzdiffusor im Diffusor geschaffen, der vom unteren Diffusor verdeckt wird. Legal? Ansichtssache.

Wer glaubt, dass die Ansicht von FIA-Mann Whiting die Diskussionen automatisch beendet, der irrt. Denn nicht Whiting hat in solchen Fragen das letzte Wort, sondern die Rennkommissare bei den Grands Prix. Gut möglich also, dass ein Konkurrenzteam in Australien Protest einlegen wird, um die Grauzone durch die Rennkommissare klar definieren zu lassen. Dann würde wohl wieder ein leidiges Theater mit provisorischem Ergebnis und Grünem Tisch folgen...