• 09.02.2009 16:14

  • von Roman Wittemeier

Die Testwoche: Acht Teams, zwei Strecken

Bei offenbar endlich einmal trockenen Bedingungen darf man auf einen doppelten Formel-1-Schlagabtausch gespannt sein: Jerez oder Bahrain - das ist die Frage

(Motorsport-Total.com) - Zwei Teststrecken, sieben Neufahrzeuge plus Toro Rosso - so lautet die Formel der Testwoche in der Formel 1. Fünf Teams werden sich erneut auf mögliche Wetterkapriolen in Südeuropa einlassen, während Ferrari, Toyota und das BMW Sauber F1 Team in der Sonne von Bahrain weitere Runden mit ihren neuen Boliden testen wollen. Renault, Williams, McLaren-Mercedes, Red Bull und Toro Rosso werden von Dienstag bis Freitag in Jerez fahren.

Titel-Bild zur News: Wüste

In Bahrain hoffen die Teams auf konstant trockene Verhältnisse

Nach der offiziellen Vorstellung und dem Rollout am Montag werden auch in den kommenden vier Tagen viele Augen auf Sebastian Vettel gerichtet sein. Der neue Red Bull RB5 stellt sich erstmals der Konkurrenz. Das Design der neuen "Bullen-Kutsche" trägt die eindeutige Handschrift von Adrian Newey: schlank, aggressiv und mit interessanten Detaillösungen. Ob der RB5 genauso schnell sit, wie es die spitze Nase verspricht, wird man in den kommenden Tagen ablesen können.#w1#

Nur Force India und das Honda-Nachfolgeteam fehlen

Ebenso interessant wird der nächste Auftritt von Renault. Nach der Pleite zum Testauftakt mit dem R29 vor drei Wochen wird sich zeigen, ob man aus dem ungewöhnlichen Gefährt doch noch ein Siegerauto schnitzen kann. Williams schien mit dem FW31 bereits beim ersten Aufgalopp in guter Form, die Leistung von McLaren-Mercedes ließ sich bisher kaum einschätzen. Toro Rosso dürfte auch in dieser Woche wieder die Zeitenlisten beherrschen, denn die Italiener gehen erneut mit dem alten STR3 auf die Strecke.

Die Wetterdienste sind sich bezüglich der Vorhersage für Jerez noch nicht ganz einig. Vermutlich wird es am Dienstag zwar mit Werten um 17 Grad recht mild, aber aus dichten Wolken könnten leichte Schauer kommen. Besserung ist für die Folgetage in Sicht. Zumindest am Mittwoch und Donnerstag soll es offenbar viel Sonne und keinerlei Niederschläge geben.

Lewis Hamilton

Weltmeister LewisHamilton probierte den neuen MP4-24 an der Algarve Zoom

So großartig anders wird sich die Situation in Bahrain nicht darstellen. Auch in der Wüste soll es zumindest am Mittwoch ein paar Tropfen Regen geben. Die Temperaturen werden kaum höher liegen als in Südeuropa. Mit Werten zwischen 20 und 25 Grad liegt man unterhalb der zu erwartenden Temperaturen beim vierten Saisonrennen an gleicher Stelle Ende April. Es wird für die drei anwesenden Teams auf jeden Fall kein echter Hitzetest.

BMW Sauber F1 Team trifft erstmals auf die Gegner

Für Ferrari wird Vizeweltmeister Felipe Massa am Dienstag und Mittwoch die Arbeit am neuen F60 fortsetzen. Nach den ersten Probefahrten in Mugello vor drei Wochen analysierte man viele Daten und formte neue Aerodynamikteile, die zum Teil vermutlich in Manama erstmals ausprobiert werden. Außerdem flossen Erkenntnisse aus dem Simulator ein. Marc Gené, Andrea Bertolini und Gianmaria Bruni fühlten dem F60 in den vergangenen Wochen virtuell auf den Zahn.

Angeblich hat man in Maranello an einer Auspuffvariante gearbeitet, die der Lösung beim McLaren-Mercedes MP4-24 ähnelt. Über die zu weit heraustehenden Endrohre hatte man nach dem Rollout des F60 heftig diskutiert. Weitere Neuerungen sollen am Frontflügel zu sehen sein. Ferrari will dort Ballast unterbringen, um die Gewichtsverteilung weiter nach vorne zu schieben und mehr Stabilität in den Spoiler zu bringen. Am Donnerstag und Freitag wird Kimi Räikkönen in Bahrain fahren.

Felipe Massa wird den neuen F60 am Dienstag und Mittwoch fahren Zoom

Auch Toyota hatte im Vorjahr gute Erfahrungen mit dem Ausflug nach Bahrain gemacht. Entsprechend erleichtert war man nach den nassen Probefahrten in Portimão vor drei Wochen, dass man die Strecke mit vermeintlicher Sonnengarantie gebucht hatte. Jarno Trulli und Timo Glock fahren den TF109, der in Portugal mit flammendem Heck nach einem Ölleitungsbruch für Aufsehen gesorgt hatte. Viel diskutiert wurde in den vergangenen Tagen über den Diffusor am neuen Toyota. Man darf gespannt sein, ob die Japaner weiterhin mit dem langgezogenen und hohen Element fahren.

Das BMW Sauber F1 Team trifft mit dem neuen Boliden erstmals auf Konkurrenz. Nach der Präsentation des BMW Sauber F1.09 fuhr man in aller Abgeschiedenheit in Valencia, angeblich wurden die Probefahrten dort durch heftige Winde behindert. Das deutsch-bayerische Team wurde im Winter zum Favoriten gekürt, weil man intensiv und lange Zeit entwickelt hatte und angeblich einen Vorsprung mit KERS herausarbeiten konnte. Die Vorschusslorbeeren muss das Team um Nick Heidfeld und Robert Kubica nun in Bahrain bestätigen.