Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Die Spionageaffäre geht allen auf die Nerven
Laut Hans-Joachim Stuck muss die Formel 1 im Zuge der Spionageaffäre aufpassen, nicht so zu verkommen wie die "Tour de Spritz"
(Motorsport-Total.com/sid) - Spionage, Vorwürfe, Betrug: Der Streit zwischen den Formel-1-Rivalen McLaren und Ferrari droht zu eskalieren. Angeblich soll Ferrari beim Saisonauftakt am 18. März in Melbourne das Rennen mit einem illegalen Auto gewonnen haben. Das jedenfalls behauptet McLaren in einem Offenen Brief.

© BMW
Hans-Joachim Stuck findet, dass die Spionageaffäre beigelegt werden sollte
Damit reagieren die Briten auf die Kampagne aus Maranello, die Ferrari seit dem Freispruch des Konkurrenten in der Spionageaffäre führt. Einen Teilerfolg hat Ferrari bereits verbucht, denn die ganze Angelegenheit soll vom Berufungsgericht des Automobilweltverbandes FIA geprüft werden.#w1#
Retourkutsche ließ nicht lange auf sich warten
Die Retourkutsche von McLaren-Boss Ron Dennis und seinem Team ließ nicht lange auf sich warten. Laut McLaren-Darstellung soll der Unterboden der roten Renner von Melbourne-Sieger Kimi Räikkönen (Finnland) und Teamkollege Felipe Massa (Brasilien) beim Großen Preis von Australien nicht dem strengen technischen Reglement entsprochen haben.
Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und fast allen im Fahrerlager gehen diese Intrigen und Vorwürfe der beiden Topteams gewaltig auf die Nerven. "Alle Beteiligten müssen nun höllisch aufpassen, dass durch die unsägliche Affäre dem Sport nicht großer Schaden zugefügt wird. Die 'Tour de Spritz' ist noch in bester Erinnerung. So einen Skandal kann sich die Formel 1 nicht leisten", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck. Aus diesem Grund fordert der heutige 'Motorsport-Total.com'-Experte, dass sich beide Parteien an einen Tisch setzen, "um das leidige Thema endlich aus der Welt zu schaffen".
Auch McLaren-Boss Dennis wäre es am liebsten, wenn wieder Ruhe einkehren und sich alle auf den Sport konzentrieren würden: "Es wäre ja eine Tragödie, wenn eine der besten Formel-1-Weltmeisterschaften seit Jahren vom Weg abkommen würde - und das durch die Handlungen eines Ferrari- und eines McLaren-Angestellten, die deren eigenen Zwecken dienten und losgelöst waren von Ferrari oder McLaren", sagte Dennis vor dem Großen Preis von Ungarn am Sonntag in Budapest.
Stepney gab den entscheidenden Tipp
Nur dem ehemaligen Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney sei es zu verdanken, dass das Team aus Maranello nicht mehr länger Autos mit dem illegalen Unterboden ins Rennen schickt. Der in die leidige Spionageaffäre verwickelte und inzwischen von Ferrari entlassene Stepney hatte seinerzeit McLaren den entscheidenden Tipp gegeben. Dies jedenfalls steht in dem am 1. August veröffentlichten Brief, der fünf Seiten umfasst und an den Präsidenten des Italienischen Automobilclubs, Luigi Macaluso, adressiert ist.
Dennis geht in dem Schreiben noch mal auf Einzelheiten in der Spionageaffäre ein. Der Freispruch, wenn auch mit einer ernsten Warnung verbunden, sei ein angemessenes Urteil gewesen, sagt der McLaren-Chef. Der frühere McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan, dem von Stepney ein 780 Seiten umfassendes Dossier mit geheimen Ferrari-Unterlagen zugespielt worden war, sei sofort nach dem Australien-Grand-Prix von seinem Vorgesetzten Jonathan Neale angewiesen worden, den Kontakt zu Stepney abzubrechen.
Dass Coughlan dennoch vertrauliche Ferrari-Informationen, die er am 28. April bei einem Treffen in Barcelona von Stepney erhalten haben soll, in seinem Besitz hatte, habe dessen privaten Zwecken gedient, heißt es weiter.
Der frühere Formel-1-Pilot Christian Danner schiebt den Roten den Schwarzen Peter zu: "Für Ferrari wäre besser, wenn sie den Ball flach halten würden. Ich finde es unverantwortlich von Macaluso, noch eine Berufungsverhandlung in die Wege zu leiten", sagte der 'RTL'-Experte dem 'sid'. McLaren-Mercedes könne dieser aber gelassen entgegensehen. Und sollte es tatsächlich bisher nicht bekannte Aussagen von Stepney geben, könnten diese laut Danner kaum für Ferrari sprechen.

