• 27.03.2009 08:25

  • von Fabian Hust

Die Sache mit dem zweiten WM-Titel in Folge

Lewis Hamilton kann dieses Jahr zum zweiten Mal in Folge Weltmeister werden, doch dies ist bekanntlich kein leichtes Unterfangen

(Motorsport-Total.com) - Zweimal in Folge Formel-1-Weltmeister zu werden, ist eine echte Rarität, und Lewis Hamilton dürfte es angesichts der aktuellen Leistung der McLaren-Mercedes schwer haben, dieses Kunststück zu schaffen. Im 2. Freien Training fuhren die Silberpfeile der Konkurrenz hinterher, sowohl Heikki Kovalainen als auch Lewis Hamilton hatten auf den Plätzen 17 und 18 mehr als 1,7 Sekunden Rückstand auf die Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton weiß, dass es dieses Jahr nicht einfach wird

Der Brite zeigte sich schon am Donnerstag skeptisch, gibt zu, dass er nicht glaubt, beim Saisonauftakt in Melbourne überhaupt in die Punkte fahren zu können. Die Saison ist mit 17 Rennen zwar lang, und dem Team ist es zuzutrauen, eines Tages wieder um Siege zu fahren, doch bis dahin könnte der Zug schon abgefahren sein.#w1#

So wird es für den 24-Jährigen in diesem Jahr wohl schwer fallen, in die Fußstapfen von Alain Prost, Ayrton Senna oder Mika Häkkinen zu treten, denen es gelang, für das Team zwei Titel in Folge einzufahren, so wie dies in der Geschichte der Königsklasse des Motorsports lediglich acht Piloten gelungen ist.

Viele Fahrer verspüren mehr Druck, wenn es darum geht, den WM-Titel zu verteidigen, als diesen erstmals zu gewinnen: "Der Druck war 1999 groß, da ich meinen Titel verteidigen und den Schwung aufrechterhalten musste", erinnert sich Häkkinen im Interview mit dem 'Guardian'. "Ich hatte ein paar unglaubliche Zwischenfälle. Ich werde nie vergessen, was in Hockenheim passierte, als ich hinten Reifendruck und bei 300 km/h die Kontrolle über mein Auto verlor."

Der Finne leistete sich in Monza zudem einen Fahrfehler, als er sich verschaltete und in der Schikane von der Strecke flog. Aber auch Prost benötigte Glück, um seinen zweiten Titel in Folge zu gewinnen: "Er fühlte sich 1986 zuversichtlich, aber das Auto war nicht so gut wie der Williams, darunter hatte er zu leiden", erinnert sich der frühere Teammanager von McLaren, Jo Ramirez. "Er zeigte im letzten Rennen, wie stark er war, aber er hatte auch etwas Glück. Mansell hatte den Reifenschaden, also gewann Prost den Titel."

Für Michael Schumacher war der Gewinn des zweiten WM-Titels einfacher, wie sich sein damaliger Chefingenieur Pat Symonds erinnert: "Mit Schumacher war es 1995 bei Benetton einfacher als 1994." Alonso hingegen habe seinen zweiten WM-Titel härter erkämpfen müssen: "2006 war für Alonso schwieriger als das Jahr zuvor. Daran war nichts Psychologisches schuld, es war die schiere relative Konkurrenzfähigkeit."

Der Brite sieht einen Fahrer grundsätzlich nach dem Gewinn des ersten Titels im Vorteil: "Sie sind dann ein Gewinner und diese Zuversicht hilft, erneut Erfolg zu haben. Das gilt für alle Sportler und damit sowohl für Michael als auch für Fernando. Da gab es keinen Unterschied."