• 21.12.2006 13:23

Die Regeländerungen für 2007 im Überblick

Auch 2007 gibt es in der Formel 1 einige Regeländerungen: Reifenmonopol, Testbeschränkung, homologierte Motoren und vieles mehr im Überblick

(Motorsport-Total.com) - Ab 2008 - dann soll es ein neues Concorde Agreement geben - sollen die lange geplanten Reformen in der Formel 1 umgesetzt werden, doch die Vorboten davon wurden schon für 2007 ins Reglement aufgenommen. Auch wenn darüber in den vergangenen Wochen viel berichtet wurde, wollen wir noch einmal alle entscheidenden Änderungen im Überblick präsentieren.

Titel-Bild zur News: Hisao Suganuma

Das Reifenmonopol ist die bedeutendste Änderung im Reglement für 2007

Reifenmonopol:
Ab der kommenden Saison bis mindestens 2010 steht Bridgestone als alleiniger Reifenlieferant fest (wobei dies 2007 durch den Rückzug von Michelin bedingt, in den Folgejahren hingegen durch das Reglement festgelegt ist). 2007 werden die Japaner jedem Team dieselben Spezifikationen und die gleiche Menge an Reifen zur Verfügung stellen. An einem Grand-Prix-Wochenende erhält jeder Rennstall eine harte und eine weiche Mischung zur Auswahl. Das Sportliche Reglement sieht eine Anzahl von 14 Sätzen Trockenreifen pro Fahrer vor. Vier Sätze davon müssen Freitagabend zurückgegeben werden, zehn verbleiben für Samstag und Sonntag.#w1#

Freiwillige Testbeschränkung:
Die Formel-1-Teams haben sich einstimmig darauf geeinigt, das für 2008 vorgeschriebene Limit an Testtagen freiwillig bereits 2007 einzuhalten. Die Obergrenze liegt danach bei 30.000 Kilometern pro Team.

Homologierte Motoren:
Ab 2007 wird die Motorenentwicklung in der Formel 1 erheblich eingeschränkt. Die Triebwerke dürfen eine Drehzahl von 19.000 Umdrehungen pro Minute nicht überschreiten und müssen in ihren Grundzügen jenen V8-Motoren entsprechen, die 2006 in China/Japan oder - abhängig vom Einsatzzyklus - in Japan/Brasilien eingesetzt wurden. Diese Triebwerke dürfen auf die Höchstdrehzahl von 19.000 Umdrehungen pro Minute zurückgebaut beziehungsweise angepasst werden. Eine Liste mit allen dabei vorgenommenen Modifikationen musste der FIA bis Mitte Dezember zugestellt werden. V8-Saugmotoren mit maximal 2,4 Liter Hubraum sind weiterhin verbindlich vorgeschrieben.

Nutzung der Motoren:
Die Zwei-Rennen-pro-Motor-Regel besteht auch 2007 weiter. Ihre Anwendung ändert sich jedoch leicht, denn das dabei angerechnete Rennwochenende umfasst nur den Samstag und Sonntag. Für die neuen, ausgedehnten Testsessions am Freitag dürfen andere Motoren eingesetzt werden.

Ablauf der Freitagstrainings:
Der Freitag eines Grand-Prix-Wochenendes ändert sein Gesicht grundlegend. Ziel der Änderung ist es, mehr Action auf der Strecke zu bieten und die Teams zu ermutigen, mehr Runden zu fahren. Die beiden Freien Trainings dauern nun je 90 statt 60 Minuten. Ihre Startzeiten sind noch nicht endgültig festgelegt. Jedes Team darf am Freitag zwei Autos einsetzen und dabei neben den Grand-Prix-Piloten auch den nominierten dritten Fahrer zum Zuge kommen lassen.

Safety-Car und Sportstrafen:
Detailänderungen im Sportlichen Reglement wandelten den Einsatzmodus des Safety-Cars leicht ab. Weitere Neuerung: Die Rennkommissare können bei Regelverstößen neben den bekannten Zeitstrafen nun auch Fahrer in der Startaufstellung um eine bestimmte Zahl Plätze zurückversetzen.

Technisches Reglement:
Wie in den vergangenen Jahren üblich, wurden die Sicherheitsvorschriften auch für 2007 weiter verschärft. Dazu zählt ein verbesserter Frontalcrashtest sowie die Einführung einer GPS-Einheit im Cockpit, die Piloten auf aktuelle Gefahrenzonen auf der Strecke aufmerksam macht. Ein ebenfalls neuer Unfallschwereanzeiger ("Accident Severity Indicator") übermittelt den Rettungsmannschaften Daten zum Beispiel über die Heftigkeit eines Unfalls.