Die Holländer wollen fliegen
Spyker-Chef Victor Muller ist von seiner Fahrerpaarung überzeugt und will mit seinem Rennstall in der Formel 1 eines Tages große Erfolge feiern
(Motorsport-Total.com) - Manchmal kommt alles schneller, als man denkt. Kaum hatte die Formel 1 mit MF1 Racing ihren ersten russischen Rennstall, da war er auch schon wieder verschwunden. Und das trotz der Milliarden von Midlands Alexander Shnaider. Im Rahmen des Großen Preises von Italien verkaufte der Stahl-Tycoon sein Team an den niederländischen Sportwagenbauer Spyker.

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Victor Muller will in der Formel 1 mit seinem Team nicht nur einfach mitfahren
Damit hat die Formel 1 ihr erstes holländisches Formel-1-Team. Ohne Zweifel geht Spyker das Projekt mit mehr Ehrgeiz aber auch mit realistischeren Zielen an, als dies Midland getan hat. Spyker-Chef Victor Muller ist "sehr stolz" auf seine Leute, die innerhalb der kurzen Zeit das Team auf die Beine gestellt haben, inklusive einiger beachtenswerter Sponsoren-Verträge und einem Motorendeal mit Ferrari.#w1#

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Der Spyker F8-VII wird während der Saison abgelöst werden Zoom
"Wir haben das Unternehmen am 29. September gekauft, unterschrieben am 30. September mit Ferrari, Mike Gascoyne kam am 1. November zu uns und am 5. Februar stand der neue Spyker F8-VII auf den Rädern", so der Geschäftsmann stolz gegenüber 'crash.net'. "Alle haben praktisch Tag und Nacht gearbeitet, um dies Realität werden zu lassen. Normalerweise legt man mit Arbeiten wie diesen im Juni oder Juli los, wir haben im Oktober begonnen und es dennoch geschafft."
Gascoyne war es, der das Team davon überzeugen konnte, während der Saison ein neues Auto an den Start zu schicken, das nach rund neun Rennen in der kommenden Saison sein Debüt geben soll: "Das ist meiner Meinung nach ein sehr weiser Schachzug."
In Bezug auf seine beiden Fahrer - Christijan Albers und Adrian Sutil - ist sich Muller seiner Sache sicher. Von beiden erwartet er starke Leistungen, sowohl von Albers, der seine zweite Saison im Team bestreitet, als auch von Formel-1-Neuling Adrian Sutil.

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Von Adrian Sutil ist Victor Muller sehr angetan Zoom
Den 24-jährigen Deutschen bezeichnet Muller als "außergewöhnliche Person". Wer in der Lage sei, im Alter von sieben Jahren als Pianist vor tausenden Leuten ein Rachmaninoff-Stück zum Besten zu geben, sei auf jeden Fall "sehr stressresistent". Muller sieht einen direkten Zusammenhang zwischen dem Talent des Pianisten und fahrerischem Talent: "Er ist wirklich sehr gut."
Die Erwartungen in Mullers Heimat sind gewaltig, zumal man mit Christijan Albers sogar noch einen Fahrer aus den eigenen Reihen hat. Zwar gibt es auch in der Formel 1 manchmal Wunder, doch der Spyker-Chef rechnet nicht damit, dass man vor der zweiten Saisonhälfte in die Punkte fahren kann.
Langfristig gesehen möchte Spyker jedoch auch auf das Podium, um Siege und schlussendlich um den Titel fahren: "Wir sind nicht einfach nur hier, um dabei zu sein. Wir sind in der Formel 1, um zu gewinnen."

