• 18.10.2005 10:05

  • von Fabian Hust

Die "Formel-1-Rookies" der anderen Art

Für Nick Fry, Christian Horner und Colin Kolles war es das erste Jahr als Teamchef in der Formel 1 - die "Rookies" berichten

(Motorsport-Total.com) - Gleich drei neue Formel-1-Teamchefs gab es in der abgelaufenen Saison. Nick Fry übernahm bei BAR-Honda die Leitung, bei Red Bull Racing wurde nach der Übernahme des Jaguar-Teams durch den Energiegetränkehersteller Christian Horner zum Teamchef ernannt und bei Jordan betraute man nach dem Kauf des Teams durch Midland Colin Kolles mit dem Job.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner war 2005 der jüngste Teamchef im Fahrerlager

Nick Fry bezeichnet seine erste Saison in einem Exklusiv-Interview auf 'Formula1.com' als "herausfordernd", was kein Wunder ist, denn BAR-Honda hatte in der ersten Saisonhälfte massive Probleme mit dem Auto, da es nicht schnell genug war. Hinzu kam die Disqualifikation in Imola und die Rennsperre wegen eines illegalen Tanks: "Wir hatten Probleme mit der Aerodynamik und wir kämpften mit den technischen Änderungen."#w1#

 Nick Fry

Nick Fry erlebte mit seinem Rennstall eine harte erste Saisonhälfte Zoom

Der 49-Jährige ist stolz darauf, dass sein Team sich in der zweiten Saisonhälfte steigern konnte, hier sei die Leistung zum Teil "sehr gut" gewesen und Jenson Button konnte in allen letzten zehn Rennen punkten. Viel wichtiger sei aber der Zusammenhalt des Teams während der schwierigen Anfangsphase der Saison gewesen: "Das Team hielt zusammen und es gab keine internen Anschuldigungen."

Wesentlich zufriedener kann Christian Horner sein, der mit seinen 31 Jahren übrigens mit Abstand der jüngste Teamchef im Fahrerlager war. Man belegte mit 34 WM-Punkten den siebten Platz und holte damit fast mehr Punkte als das Vorgängerteam Jaguar in den letzten drei Jahren: "Red Bull hat sich langfristig verpflichtet und wir verfügen über ein respektables Budget", blickt der Brite auch optimistisch in die Zukunft.

Colin Kolles

Kolles ist gelernter Zahnarzt, bei Jordan musste er einige faule Zähne ziehen... Zoom

Colin Kolles von Jordan blickt zurück, mit welcher schwierigen Situation er es zu tun bekommen hat: "Wir haben ein sich in Auflösung befindenden Teams sechs Wochen vor dem Start der Saison übernommen." Man musste mit veraltetem Material an den Start gehen und aus diesem Grund sah man das Jahr als Übergang an und versuchte einfach "so viel wie möglich zu lernen". Dieses Ziel habe man erreicht, meint der 37-Jährige, der angibt, dass er dieses Jahr wenig Schlaf bekommen hat.

Kolles verweist stellvertretend für seine Kollegen darauf, welch hartes Business die Formel 1 ist, auch wenn die Anforderung, erfolgreich zu sein, in jedem Geschäft gleich ist: "In der Formel 1 muss man jeden Tag konzentriert und alarmiert sein. Man hat ein Rennwochenende und wenn es da nicht läuft, dann kann man nicht sagen 'okay, dann machen wir es eben morgen'. Am Montag ist das Spiel vorbei, man ist also besser am Sonntag erfolgreich."