• 21.01.2009 12:55

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Die Fahrer und ihre neuen Spielzeuge

Boost-Button, verstellbarer Frontflügel und Co.: Die neuen Regeln bescheren den Formel-1-Stars im Cockpit mehr Arbeit als bisher

(Motorsport-Total.com) - Als hätten die Fahrer nicht ohnehin schon genug Knöpfe am Lenkrad zu bedienen gehabt, kommen 2009 aufgrund des neuen Reglements weitere Einstellmöglichkeiten hinzu: Der Boost-Button zur Entladung der KERS-Power sowie ein Regler zum Verstellen des Frontflügels während der Fahrt. Die Arbeit im Cockpit wird dadurch nicht einfacher.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Lenkrad

Ab sofort haben die Fahrer auf dem Lenkrad noch mehr Einstellmöglichkeiten

"Es ist eine interessante Herausforderung für den Fahrer", erklärt Timo Glock. "Wir haben nun viel mehr Optionen, mit etwas herumzuspielen - den Frontflügel, KERS und all die bekannten Features wie zum Beispiel das Differenzial. Ich glaube, wenn im Rennen all diese Werkzeuge verwendet werden, kann es mehr Überholmanöver geben. Wir müssen uns am Anfang sicher an die neuen Knöpfe gewöhnen, aber das sollte kein Problem sein."#w1#

Pedro de la Rosa, Testfahrer bei McLaren-Mercedes, sieht das ähnlich, glaubt aber schon, dass seine rennfahrenden Kollegen künftig "mehr Köpfchen" brauchen werden: "Man muss im Cockpit viel mehr nachdenken, weil man viel mehr Werkzeuge zur Verfügung hat, um das Auto und den Motor zu maximieren. Man muss sich darüber den Kopf zerbrechen, was nötig ist, um schneller zu fahren", so der Spanier gegenüber 'Motorsport-Total.com'.

"Man darf den Frontflügel einmal pro Runde umstellen, aber man muss das dann auch anwenden können. Das ist die Schwierigkeit. Du musst einerseits den KERS-Knopf gedrückt halten, was dich ein Weilchen beschäftigt. Dann musst du auch daran denken, den Frontflügel im richtigen Moment zu verstellen und alle Anweisungen umzusetzen, die dir über Funk übermittelt werden. Es wird im Cockpit auf jeden Fall stressiger", sagt de la Rosa.

"Das muss so lange geübt werden, bis es ganz automatisch geht und du nicht mehr denken musst", meint der Routinier. "Da heißt es üben, üben, üben!" Dass die Fahrer damit Probleme bekommen werden, erwartet er nicht, aber: "Ich glaube, dass es die besten Fahrer sein werden, die ihr Auto während eines Rennens am meisten umstellen, weil sich das Gripniveau während eines Rennens ändert oder weil sich die Vorderreifen stärker abnützen als die Hinterreifen."