• 09.03.2005 16:32

Die Aerodynamik ist das Problem von BAR-Honda

Nicht der Motor oder die Fahrer, sondern das Chassis und zu wenig Grip sind derzeit das Hauptproblem des BAR-Honda-Teams

(Motorsport-Total.com) - Wenn es beim Saisonauftakt in Melbourne eine Enttäuschung gegeben hat, dann war es zweifelsfrei BAR-Honda: Der Rennstall, der vergangene Saison noch alle überrascht hatte, hatte mit der Vergabe der Punkte nichts zu tun. Nun scheint man das Problem für den Mangel an Performance wenigstens eingekreist zu haben.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Momentan hat BAR-Honda noch großen Rückstand auf die Spitze des Feldes

Der Motor und die beiden Fahrer gelten als konstante Größen im BAR-Honda-Paket, das Chassis scheint jedoch noch nicht den Erwartungen zu entsprechen. Angeblich produziert der 007 wegen fehlenden Abtriebs zu wenig Grip: "Wir haben ein Problem und wir glauben, dass es in der Aerodynamik liegt", gab Teamchef Nick Fry gegenüber 'Autosport' zu. "Jenson konnte nahe an seine Konkurrenten heranfahren, aber hatte nicht ausreichend Grip zum Überholen."#w1#

Es sei "besonders enttäuschend", so der Brite, dass man sich gerade jetzt in so einem Tief befindet: "Schade, dass wir keinen Nutzen aus einem der schlechteren Ferrari-Tage ziehen konnten", erklärte Fry. Auf die faule Haut legen wird man sich aber nicht: Schon diese Woche stehen weitere Testfahrten in Spanien an, bei denen man neue Aerodynamikteile ausprobieren möchte. Sollten sie sich bewähren, könnten sie schon in Malaysia zum Einsatz kommen.

Geoff Willis, Technischer Direktor des Rennstalls aus Brackley, ging etwas mehr ins Detail: "Der Heckflügel, den wir hier verwendet haben, ist nicht derselbe wie bei der Präsentation. Wir hatten zwar beide Varianten dabei, aber den Präsentations-Flügel haben wir nicht verwendet. Insgesamt haben wir schon drei Heckflügel entwickelt - und für Malaysia kommt schon wieder einer. Das Feintuning ist sehr wichtig, nicht nur für die Performance, sondern auch für die Balance. Wir brauchen einfach mehr Testfahrten, um die Fahreigenschaften des 007 herauszufinden."

Wie viel BAR-Honda aufzuholen hat, beweist der Blick auf die schnellsten Rennrunden in Melbourne: Zwar fuhr Button im 55. von 57 Umläufen eine Zeit von 1:26.260, womit er nur um rund eine halbe Sekunde langsamer war als die Renaults, doch Teamkollege Sato kam nur auf 1:27.877. Wie hoch das Potenzial des Teams wirklich ist, lässt sich daher schwer einschätzen.