Di Resta: "Resultate zeigen nicht wahre Performance"

DTM-Meister Paul di Resta musste sich erst wieder an die Kämpfe im Mittelfeld gewöhnen - Mangelnde Erfahrung ist nicht der Grund für die geringe Punkteausbeute

(Motorsport-Total.com) - Paul di Resta ist gleich in seinen ersten beiden Formel-1-Rennen in die Punkteränge gefahren. Anschließend schaffte der Schotte das nicht mehr. Zwischen gute Leistungen mischten sich auch Fehler und Pech. Zuletzt in Silverstone stellte er seinen Force India auf den sechsten Startplatz. Im Qualifying hat der amtierende DTM-Meister seinen Teamkollegen Adrian Sutil bislang klar in den Schatten gestellt - nur einmal in neun Versuchen war der Deutsche schneller als sein neuer Teamkollege. Dafür hat Sutil zehn Punkte auf dem Konto, während es bei di Resta deren zwei sind.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Paul di Resta war in einigen Rennen auch neben der Rennstrecke unterwegs

Ist die fehlende Erfahrung der Grund dafür? "Ich glaube nicht, dass die Erfahrung ein Problem ist", wird di Resta von 'formula1.com' zitiert. "Ich hatte mehrmals Pech und ich glaube, dass die Resultate nicht die wahre Performance zeigen. Wären ein paar Rennen etwas anders verlaufen, dann würde ich in der WM auf einem guten Platz liegen. Das ist aber nicht passiert. Ich glaube sehr daran, dass Dinge im Leben aus einem Grund passieren. Ich mache weiter und hoffentlich sind Punkte eine Belohnung. Vielleicht müssen wir etwas genauer sein, um die Fehler zu eliminieren, die ich oder das Team begangen haben. Diese haben zu den Resultaten beigetragen."

In den vergangenen Jahren mischte di Resta in der DTM an der Spitze mit und zählte zu den Spitzenpiloten. In der Formel 1 kämpft der 25-Jährige dagegen im Pulverfass des Mittelfeldes. "Es ist natürlich schwierig. Der sechste Startplatz in Silverstone war eine große Leistung in der Formel 1 mit Force India. Hätte ich mich im Vorjahr in der DTM als Sechster qualifiziert, dann wäre es ein schlechter Tag für mich gewesen", vergleicht di Resta. "Die Herangehensweise ist also komplett unterschiedlich."

¿pbvin|512|3893||0|1pb¿"Solange man seine Ambitionen und seine Konkurrenzfähigkeit realistisch einschätzt, kann man einen guten Job machen. Aktuell passiert das im Mittelfeld. Man wird dort etwas mehr aufgehalten und kann sich nicht ganz auf seine Performance verlassen. Wenn man im Verkehr aufgehalten wird, muss man viele verschiedene Faktoren beachten. Im Mittelfeld ist es definitiv riskanter. Das gilt nicht nur für den Fahrer, sondern auch für die Leute an der Boxenmauer. Man muss viel mehr Dinge berücksichtigen als die Spitze."

"Ich musste mich erst wieder an diese Situation gewöhnen." Di Resta vermisst es, in der Spitzengruppe mitzukämpfen und alle Augen auf sich gerichtet zu haben: "Das vermisst man immer. Man möchte immer der Kerl ganz an der Spitze sein und nicht irgendwo sonst. Hoffentlich bin ich eines Tages wieder in dieser Situation. Die Zeit wird es zeigen."

Den Nürburgring kennt di Resta aus der DTM, aber nicht komplett, denn die Tourenwagen sind nur auf der Kurzanbindung unterwegs. Noch dazu muss der Schotte sein Cockpit im ersten Freien Training an Testfahrer Nico Hülkenberg abgeben. Keine leichte Situation für di Resta: "Das ist das erste Wochenende, an dem ich die Stecke noch nie gefahren bin und direkt im zweiten Training einsteige."


Fotos: Force India, Großer Preis von Deutschland


"Hoffentlich habe ich dann genug Vertrauen und kann den Schwung ins Samstagtraining mitnehmen. Wir sind recht ehrgeizig bei unserem Trainingsprogramm und wollen soviel wie möglich lernen. Freitag ist also ein wichtiger Tag. Ich bin die Strecke abgegangen und bin im Simulator gefahren. Ich habe soviel ich kann getan. Nun muss ich dieses Wissen im Auto umsetzen."