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  • 21.07.2011 17:07

  • von Dieter Rencken

Di Resta: "Man muss seine Möglichkeiten nutzen"

Force-India-Pilot Paul di Resta hat seit sieben Rennen keine Punkte geholt - Im Interview spricht der Schotte über seine aktuelle Situation

(Motorsport-Total.com) - DTM-Meister Paul di Resta hat in seinen ersten neun Formel-1-Rennen zwei WM-Zähler geholt. In den ersten beiden Grand Prix fuhr der Schotte in die Punkteränge, Danach beendete er alle Rennen außerhalb der Top 10. Seine Grundschnelligkeit hat der Force-India-Pilot bewiesen. So qualifizierte sich di Resta beispielsweise in Silverstone für Startplatz sechs. Es passierten aber auch einige Fehler. Im Fahrerlager gibt es viel Positives über den 25-Jährigen zu hören. Die Zukunft ist aber weiterhin offen. Im Interview spricht Di Resta über seine aktuelle Situation vor dem Nürburgring-Wochenende.

Titel-Bild zur News: Paul di Resta

Der Schotte Paul di Resta weiß noch nicht wo er im nächsten Jahr fahren wird

Frage: "Wie sieht deine Saisonbilanz aus? Seit Malaysia hast du keine Punkte erobert."
Paul di Resta: "Es gab Höhen und Tiefen. Nachdem ich in den ersten beiden Rennen Punkte geholt habe, war es frustrierend, dass mir dass danach nicht mehr gelungen ist, aber gleichzeitig gab es auch einige Höhen bei der Leistung. So ist das Leben. Wir sind, wo wir sind. Wir sind ein Mittelfeldteam"

"Es muss außergewöhnlich gut laufen, damit man es in die Punkteränge schafft. Wir alle wissen, wie der Rennsport funktioniert und in diesem Jahr läuft es nicht so geradlinig. Wenn man sich Silverstone, Kanada oder Monaco ansieht, dann waren Punkte im Bereich des möglichen. Gut ist, dass der Speed da ist und Updates kommen, aber im Qualifying war die Performance nicht so gut. Hoffentlich können wir ein normales Rennwochenende absolvieren und ein paar Punkte sammeln."

Frage: "Es wird darüber gesprochen, dass du bei Mercedes den Platz von Michael Schumacher übernehmen könntest, wenn er aufhört. Wie siehst du das, wenn Leute dich Loben und dir eine langfristige Formel-1-Zukunft bescheinigen?"
Di Resta: "Darüber denke ich nicht nach. Ich versuche mir selbst einen Ruf aufzubauen, damit ich langfristig in der Formel 1 bin. Es ist natürlich schön, diese Geschichten in der Presse zu lesen, gleichzeitig muss ich mich auf meinen Job bei Force India konzentrieren."


Fotos: Großer Preis von Deutschland, Pre-Events


"Ich möchte alles aus diesem Paket herausholen. Man möchte immer sein Bestes geben. Ich liebe das Rennfahren, aber die Lernkurve ist steil. Der Hauptfokus liegt darauf, sich kontinuierlich zu verbessern. Jede Strecke ist eine neue Herausforderung. Ich hoffe, dass wir die Punkte bekommen, die wir für unsere Arbeit verdienen."

Frage: "Kannst du etwas konkretes über deine Zukunft sagen?"
Di Resta: "Ich möchte im Moment nicht in Vertragsdetails gehen. Ich konzentriere mich auf diese Saison."

Frage: "Es wird aber bereits zu Saisonmitte über die Zukunft entschieden."
Di Resta: "Ich konzentriere mich auf die Rennen. Für diese Sachen hat man einen Manager. Ich weiß noch nicht, wie es im nächsten Jahr aussieht. Man hört natürlich viele Dinge, aber ich weiß wirklich nicht, wo ich im nächsten Jahr sein werde. Ich bin in die Formel 1 gekommen, um langfristig zu bleiben. Man verliert natürlich nie den Blick auf die großen Teams, die vorne kämpfen. In diesem Jahr läuft es schwieriger als wir erwartet haben. Manchmal geht es bergauf, manchmal bergab. Wenn man einen Schritt zurück macht, muss man sehen, dass man dann ein paar Schritte nach vorne macht."

¿pbvin|512|3883||0|1pb¿Frage: "Es sieht trotzdem gut aus, dass du im kommenden Jahr einen Platz in der Formel 1 hast."
Di Resta: "Hoffentlich. Man will sich natürlich eine langfristige Zukunft aufbauen und will die Leute positiv beeindrucken. Ich habe das in der DTM geschafft. Die Ergebnisse dort haben mich dorthin gebracht, wo ich jetzt stehe. Ich habe mit einem Jahreswagen begonnen und bin dann in ein Werksteam aufgestiegen. Ich hatte einen positiven Eindruck zu Beginn hinterlassen."

"In der Formel 1 ist das natürlich schwieriger zu bewerten, weil die Teams so unterschiedlich sind. Es gibt so viele Variablen. In den ersten beiden Saisonrennen war unser Speed nicht gut, aber wir haben unsere Zuverlässigkeit genutzt und Punkte geholt. Es geht um den gesamten Job. Als Team müssen wir vorwärts kommen. Ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann."

Frage: Trotz des Lobes für deine gute Leistung muss es dich doch ärgern, dass du schon ewig keine Punkte erobert hast?"
Di Resta: "Natürlich. Man will immer Punkte holen. Ich weiß, dass wir knapp dran waren und es in meinen Händen lag. Es passierten einige Fehler und die Performance war nicht so gut. In Silverstone gab es eine große Möglichkeit, aber so ist der Rennsport. Wenn man sich Adrians Performance in Silverstone ansieht, dann war er langsamer und lag hinter mir. Schließlich ist er Elfter geworden. Dazu ist Jenson ausgefallen und andere Jungs haben ihn über die Strategie geschlagen. Man muss seine Möglichkeiten nutzen. Das ist uns nicht gut genug gelungen. Ich würde sagen, dass uns das als Team nicht gelungen ist. Zu Saisonbeginn haben wir die Möglichkeiten genutzt."

Frage: "Wie sieht es beim Auto aus? In Barcelona gab es das große Update. Gibt dir das Auto das was du brauchst?"
Di Resta: "Ja. In Spanien haben wir das Paket nicht ganz genutzt. Es ist seit Monaco auf dem Auto. Bei den ersten Rennen hat es aufgrund der Streckencharakteristik von Monaco und Kanada nicht viel gebracht. Wir haben es weiterentwickelt und haben für den Nürburgring wieder neue Teile dabei. Die FIA hat die Regeln klargestellt. Mann muss natürlich auch die nächste Saison im Auge behalten. Es gibt ein paar Teile, bei denen wir nicht wissen, ob sie einen Vorteil bringen. Man muss sicherstellen, dass man die richtigen Entscheidungen trifft."

Frage: "In Silverstone gab es einige Diskussionen über die Stallorder bei Red Bull. Wie würdest du in dieser Situation damit umgehen?"
Di Resta: "Teamorder sind wieder erlaubt, oder? Jede Situation ist anders. Man muss die Befehle des Teams respektieren."