Di Resta analysiert seinen Freitagseinsatz
Paul Di Resta ist auf dem Hungaroring das erste Training für Force India gefahren - Im Interview spricht der DTM-Star über den Wechsel zwischen den Fahrzeugentypen
(Motorsport-Total.com) - Im ersten Freien Training auf dem Hungaroring dufte Paul Di Resta wieder in das Cockpit des Force India steigen. Die schnellste seiner 19 Runden war für Rang 15 gut. Im Interview spricht der Schotte über seinen Einsatz und welche Probleme beim Wechsel zwischen einem Formel-1-Protoypen und einem DTM-Auto auftreten. Am kommenden Wochenende wird Di Resta wieder eine C-Klasse pilotieren.

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Paul Di Resta darf sich bei Force India an die Formel 1 herantasten
Frage: "Paul, Du bist hier am Freitag wieder im Auto gesessen. Wir war es?"
Di Resta: "Es lief ganz gut. Zu Beginn wurden die Reifen verwechselt. Aber als ich dann fahren konnte, fand ich einen guten Rhythmus und das Gros des Programms haben wir geschafft. Die Strecke hier ist aber nicht einfach, völlig anders als bei meinem vorigen Einsatz in Silverstone. Aber es ist gut, die Strecke gelernt zu haben und sie nun zu kennen."#w1#
Frage: "Wie genau kennst Du die Strecken, wenn du am Freitag im Einsatz warst? Reist Du beispielsweise hier vom Hungaroring ab und sagst, dass das eine großartige Strecke ist, diese Kurve oder so etwas?"
Di Resta: "Natürlich hat man seine Favoriten. Das hängt aber auch davon ab, wie schwierig es war, im Auto zurechtzukommen. Ungarn war zumindest eine gute Herausforderung. Die Strecke ist für die Formel 1 recht eng. Man muss hier hart arbeiten, man hat wenig Zeit zum Erholen."
Frage: "Viele Fahrer sagen, dass man in Ungarn immer konzentriert bleiben muss. Aber am Freitag ist es sicher noch schwieriger, weil die Strecke staubig ist."
Di Resta: "Es ist immer eine Herausforderung, weil am Freitag noch kein Gummi auf der Bahn liegt. Hier ist der Grip allgemein auch niedriger. Es ist schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Immerhin war es recht heiß, daher ging das."
Frage: "Was waren Deine Aufgaben?"
Di Resta: "Das Übliche. Wir haben die Reifentemperaturen im Auge behalten, die Drücke, die Fahrzeughöhe. Es ging nur um die Basissachen."
Frage: "Wenn du in der Formel 1 auch Rennen fahren würdest, würdest du dich dann auf Ungarn freuen?"
Di Resta: "Das Fahren auf der Strecke macht sicher Spaß, aber ein Rennen hier ist etwas anderes. Das hängt dann davon ab, wo man sich im Feld befindet. Fährt man vorn mit, ist es sicher toll. Wenn man weiter hinten fährt, kann es sehr frustrierend sein."
Frage: "Und das Überholen ist schwer."
Di Resta: "Ja, da ist es ähnlich wie in Monaco. Es geht darum, wie viel Druck man aufbauen kann, um den anderen in einen Fehler zu treiben."

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Auf dem Hungaroring hat Paul Di Resta die Basissachen abgearbeitet Zoom
Frage: "Nächste Woche steht die DTM wieder auf dem Programm. Du hast schon einmal früher gesagt, dass der Fahrzeugtausch nicht so einfach ist. Geht das nun besser?"
Di Resta: "Das ist besser, auf jeden Fall. Aber diese Herausforderung bin ich auch eingegangen. Solange ich vor der ersten Ausfahrt nicht zu sehr über den Wechsel nachdenke, gestaltet er sich recht natürlich. Im Qualifying muss ich meine beste Leistung abrufen, bis dahin habe ich dann ja immer noch etwas Zeit. Die Herausforderung ist aber eine völlig andere."
Frage: "Ist es nicht ermüdend, so viel im Jahr zu machen? Deinen Leistungen im DTM-Auto hat es aber offenbar nicht geschadet."
Di Resta: "In der DTM ist es generell ein schwieriges Jahr. Wir haben schon gezeigt, dass wir schnell sein können. Nun müssen wir weiter daran arbeiten, damit wir die Ergebnisse einfahren, die wir brauchen."
Frage: "Gibt es überhaupt Gemeinsamkeiten zwischen DTM- und Formel-1-Auto?"
Di Resta: "Ja, es gibt durchaus Ähnlichkeiten. Der Fahrstil ist jedem Fahrer erstmal eigen. Ich kann nur hoffen, dass mein Fahrstil in beiden Klassen gut funktioniert."
Frage: "In der Formel 1 ist nun in der Sommerpause die Fabrik geschlossen. Aber Du machst keine Pause, oder?"
Di Resta: "Die DTM hatte eine große Pause von fünf Wochen, nun steht die Pause in der Formel 1 an. In der DTM geht es dafür weiter. Ich habe ein freies Wochenende, das ist selten und ich muss es bewusst genießen. Dann geht es wieder weiter."
(Mehr über Paul Di Resta finden Sie auch in unserer DTM-Rubrik.)

