• 23.04.2015 12:38

  • von Dominik Sharaf

Di Montezemolo fürchtet um Formel 1: "Es wird gefährlich"

Der Ex-Ferrari-Präsident wünscht sich Unterstützung für Bernie Ecclestone und eine Entscheidung von Mehrheitseigner CVC über die Zukunft der Formel-1-Anteile

(Motorsport-Total.com) - Der Kritik am Geschäftsgebaren der Formel 1 schließt sich einer der einst mächtigsten Männer der Szene an. Die Rede ist von Ex-Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der Mehrheitseigner CVC Capital Partners in die Pflicht nimmt, wenn es darum geht, die Königsklasse vor dem Niedergang zu bewahren. "Die Eigentümer müssen investieren, klare Prioritäten setzen und ein Management engagieren, das sich voll auf die neuen Ziele konzentriert", sagt die Montezemolo dem 'manager magazin'.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo redet den Formel-1-Verantwortlichen ins Gewissen Zoom

Der Italiener will seine Aussagen nicht als Kritik am ewigen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone verstanden wissen. Vielmehr glaubt er, dass der 84-Jährige, der seit Monaten nach Reformen ruft, Unterstützer braucht, bislang vernachlässigte Themen wie den Dauerzankapfel Social Media anzugehen. "Er benötigt Topleute neben sich, Experten etwa für Finanzen, für Marketing und die Digitalwelt", fordert di Montezemolo in einem Atemzug mit einem "klaren Plan und einer Strategie 2020".

Auf der Agenda will der 67-Jährige, der mittlerweile die Geschicke der Airline Alitalia bestimmt, das Thema Kostensenkung. Di Montezemolo hat auch die Misere das Rennen am Nürburgring und den gescheiterten Rettungsversuch durch Hockenheim im Blick und will "aufpassen, dass Deutschland als einer der Kernmärkte nicht verloren geht". Er wünscht sich von Finanzinvestor CVC eine zügige Entscheidung, ob der seit Jahren gemunkelte Verkauf der Formel-1-Anteile durchgezogen wird.

Falls nicht, erkennt die Montezemolo massiven Investitionsbedarf in die Beletage des Motorsport und die Notwendigkeit, die Geschäftsphilosophie zu ändern: "Sonst wird es wirklich gefährlich für die Formel 1", befürchtet er.