Di Montezemolo: "Formel 1 darf keine One-Man-Show sein"

Luca di Montezemolo fordert für die Zeit nach Bernie Ecclestone ein Gremium an der Spitze der Formel 1 und fordert die richtige Mischung zwischen Sport und Show

(Motorsport-Total.com) - Derzeit hält Bernie Ecclestone als Geschäftsführer der Formula One Group noch eisern die Hand über die kommerziellen Rechte und die Geschicke der Formel 1, doch angesichts seines Alters von 83 Jahren ist klar, dass seine Ära die längste Zeit gedauert hat. Sollte irgendwann in der Zukunft ein Nachfolge für den Briten gesucht werden, kommt Ferrari eine besondere Rolle zu, denn die Scuderia hat - wie vor kurzem bekannt wurde - bei der Entscheidung ein Veto-Recht.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo darf beim Nachfolger von Ecclestone ein Wort mitreden Zoom

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat auch schon eine Vorstellung, welche Eigenschaften der Mann (oder die Frau) nach Ecclestone haben sollte. "Bernie hat viele Vorzüge, aber vielleicht auch ein paar Nachteile. Wie alle hoffe ich, dass er uns noch für lange Zeit erhalten bleibt", so di Montezemolo. "Aber nach Bernie, der einzigartig ist, darf die Formel 1 keine One-Man-Show mehr sein."

Gegen den von Ecclestone selbst als Nachfolger ins Spiel gebrachten bisherigen Red-Bull-Teamchef Christian Horner hätte di Montezemolo keine Vorbehalte, doch dieser oder ein anderer Nachfolger sollte keine Alleinregierung á la Ecclestone bilden: "Ich habe nichts gegen Christian Horner, aber wir müssen eine kleine Lenkungsgruppe mit einem Geschäftsführer bilden, der für den Motorsport zuständig ist", stellt sich der 66-Jährige eine mögliche Lösung vor.

"Ein Grund dafür ist, dass die Formel 1 zu kompliziert wird." Luca di Montezemolo

Auch über die sportliche Zukunft der Formel 1 hat sich di Montezemolo Gedanken gemacht. Hier sei es seiner Ansicht nach wichtig, vor allem jüngere Fans für den Sport zu begeistern: "Es ist wichtig die Show zu verbessern, ohne Frage. Die jungen Leute haben weniger Interesse an Autos und der Formel 1", so di Montezemolo, der glaubt, eine der Ursachen dafür zu kennen. "Ein Grund dafür ist, dass die Formel 1 zu kompliziert wird, um ihr zu folgen und sie zu verstehen."

Seiner Meinung führt nur die richtige Kombination aus Show und Sport zum Erfolg. "Die Balance zwischen Tribüne und TV muss stimmen, es kann nicht nur ums TV gehen. Auch die Leute auf der Tribüne müssen in der Lage sein zu verstehen, was vor sich geht. Und wenn du kein Experte bist, ist das zu kompliziert", so di Montezemolo.