Di Grassi "zu 70 Prozent" in der Formel 1

GP2-Pilot Lucas di Grassi rechnet damit, 2010 in der Formel 1 zu landen - Chancen bei Manor und Renault am größten

(Motorsport-Total.com) - Zu den vielen Fahrern, die sich gute Chancen ausrechnen, 2010 den Sprung in die Formel 1 zu schaffen, zählt sich auch Lucas di Grassi. Der Brasilianer wird nach Saisonende einen Young-Driver-Day für Renault absolvieren, steht aber angeblich auch bei Manor auf der Wunschliste. Zumindest geht er selbst "zu 70 Prozent" davon aus, nächstes Jahr in der Königsklasse dabei zu sein.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Rechnet sich gute Chancen auf die Formel 1 aus: GP2-Pilot Lucas di Grassi

"Im Moment sieht es ziemlich gut aus", wird di Grassi von 'Autosport' zitiert. "Im Moment hat Renault für mich Vorrang. Dort gibt es noch einen Sitz zu vergeben und ich war dort sehr, sehr erfolgreich. Renault hat mir viel geholfen, daher wäre das meine erste Option." Allerdings scheint das nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen, denn die Franzosen wollen neben Robert Kubica lieber einen erfahrenen Piloten wie Timo Glock oder Nick Heidfeld.#w1#

Also spekuliert di Grassi auf andere Möglichkeiten: "Ich weiß, dass neue Teams an mir interessiert sind, aber im Moment ist schwer abzusehen, welches am besten sein wird. Wir wissen von Teams, die sicher nicht am besten sein werden, aber welches das beste Paket haben wird, wird sich erst in den nächsten Wochen herauskristallisieren. Dann kann ich die Situation besser einschätzen", erklärt der 25-Jährige.

Eigenen Angaben nach steht er bei Manor auf Pole-Position, doch Manor ist von den vier neuen Teams jenes, das die verfügbaren Fahrer am meisten zu interessieren scheint. Der Grund dafür ist klar, denn dank Richard Bransons Virgin-Millionen ist Teamchef John Booth auf der sicheren Seite, was die Finanzierung angeht. Das können Campos und Gerüchten zufolge auch US F1 nicht von sich behaupten.

¿pbvin|512|2079||0|1pb¿"Von dem, was mir erklärt wurde, haben sie von allen neuen Teams das beste Paket", sagt di Grassi über Manor. Damit beziehe er sich auf das technische Personal, das derzeit aus 30 Mann bestehen soll, auf das Marketing und auf die finanzielle Unterstützung. Fazit: "Ich halte das für ein sehr, sehr ernsthaftes Projekt, daher stehen sie auf meiner Liste weit oben." Aber für die offenen Manor-Cockpits gibt es viele Kandidaten.

Ironischerweise gehört auch Glock zu den Kandidaten auf einen Stammplatz bei Booth - ironischerweise deswegen, weil Glock 2007 vor di Grassi GP2-Meister wurde. 2008 und 2009 landete der Brasilianer jeweils auf dem dritten Platz in der prestigeträchtigsten Nachwuchsmeisterschaft unterhalb der Formel 1. Eine weitere Saison im Grand-Prix-Unterbau würde seiner Karriere aber wohl nicht besonders gut tun...