• 11.06.2010 09:14

  • von Stefan Ziegler

Di Grassi: "Unsere Lage hat sich deutlich verbessert"

Virgin-Fahrer Lucas di Grassi über die knifflige Ausgangslage seines Rennstalls und das Umdenken im Hinblick auf die Entwicklung - Kanada als Chance?

(Motorsport-Total.com) - Aller Anfang ist schwer - und genau das musste Virgin zu Beginn der neuen Formel-1-Saison erfahren. Der britische Rennstall stieß in diesem Rennjahr zur "Königsklasse" hinzu und ging dabei einen ganz anderen Weg als die Konkurrenz. Der VR-01 wurde komplett ohne Windkanal entwickelt, braucht den Vergleich zu den direkten Rivalen von HRT und Lotus aber bei Weitem nicht zu scheuen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi grübelt über dies und das: Wie kann Virgin den Anschluss schaffen?

Diese Ansicht vertritt zumindest Virgin-Pilot Lucas di Grassi. Der brasilianische Rennfahrer ist davon überzeugt: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sein Team sämtliche Probleme im Griff hat. "Die Saison hat recht schwierig für das Team begonnen. Wir hatten nur wenig Zeit, um das Auto und die Crew zu entwickeln, doch wir konnten uns bislang schon wesentlich verbessern", sagt der 25-Jährige.#w1#

"Nicht nur in Bezug auf das Fahrzeug, sondern auch das Team als Ganzes", fügt di Grassi hinzu. "Wer noch nicht an die Formel 1 gewöhnt war, ist nun viel besser mit diesem Thema vertraut. Das Auto macht aber nicht so schnell Fortschritte, wie wir das gerne hätten", gesteht er. "Das liegt hauptsächlich an den Zuverlässigkeitsproblemen, von denen wir zum Jahresbeginn geplagt wurden."

"Unser Fokus lag darauf, zunächst diese Schwierigkeiten auszuräumen. Unsere diesbezügliche Lage hat sich zuletzt deutlich verbessert, auch wenn wir uns noch immer steigern müssen. Ich denke, nun haben wir allerdings einen Punkt erreicht, an dem wir uns mehr und mehr auf die Leistung statt auf die reine Zuverlässigkeit konzentrieren sollten", findet der langjährige GP2-Pilot und Formel-1-Debütant.¿pbvin|512|2812|inside|0|1pb¿

"Ich glaube fest daran, dass wir das Beste der neuen Teams sein können. Das ist unser Ziel - und darauf arbeiten wir hin", so der Brasilianer. Was beim Rennen in Kanada möglich sein wird, weiß der 25-Jährige nicht zu sagen. Di Grassi hofft aber insgeheim auf eine kleine Überraschung: "Ich denke, hier in Kanada gibt es eine Möglichkeit auf Safety-Car-Phasen und viele Strategiespielchen."

"Aus diesem Grund rechnen wir mit weniger Rückstand auf das Mittelfeld. Wir haben eine gute Chance auf ein anständiges Ergebnis", meint der Virgin-Fahrer in Montréal und fügt hinzu: "Alle werden das Abtriebsniveau reduzieren. Es wird enger zugehen, doch die Lücke wird sich nicht so weit schließen, dass wir wirklich mit jemandem aus dem Mittelfeld kämpfen können", vermutet di Grassi.