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  • 30.05.2010 18:36

  • von Roman Wittemeier

Virgin: Nicht ohne Probleme, aber im Ziel

Timo Glock schleppt seinen Virgin-Cosworth im fünften Gang ins Ziel, Lucas di Grassi hat Pech mit den Motoren: Die Briten dennoch schnellstes neues Team

(Motorsport-Total.com) - Virgin hat zwar noch lange keine beeindruckende Zuverlässigkeit erreicht, aber dennoch schafften Timo Glock und Lucas di Grassi die Zielankunft in der Türkei. Allerdings war dies ein hartes Stück Arbeit. Am Auto des Brasilianers musste kurz vor dem Start am Motor geschraubt werden, Glock steckte fünf Runden vor dem Ende im fünften Gang fest.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock furh schnelle Runden und war bester Mann der neuen Teams

"Es war ein hartes Rennen für unser Team. Umso schöner ist es, dass wir beide Autos ins Ziel bekommen haben", sagt Glock, der die Zielankünfte als "verdiente Belohnung für die Mannschaft" empfand. "Mein Start war enttäuschend. Ich kam nicht weg, Bruno Senna konnte vorbeiziehen. Danach hing ich 18 Runden hinter ihm fest. Zunächst kam ich nie nahe genug für ein Manöver, aber später habe ich ihn in Kurve zwölf doch noch gepackt."#w1#

"Ich konnte danach deutlich schneller fahren und wegziehen. Der Boxenstopp war gut und das Auto fühlte sich heute sogar mit den weichen Reifen wirklich gut an", freut sich der Odenwälder. "Leider gab es fünf Runden vor Schluss mal wieder ein Hydraulikproblem. Die Servolenkung fiel aus und ich musste im fünften Gang das Auto ins Ziel tragen. Gut, dass es geklappt hat und wir bestes neues Team waren."

"Wir hatten an diesem Wochenende viele Probleme", sagt Glocks Teamkollege Lucas di Grassi. Der Brasilianer wurde an allen Tagen durch Motorenprobleme zurückgeworfen. "Aber wir haben unser Ziel trotzdem errreicht: Wir waren mit beiden Autos als bestes der neuen Teams im Ziel. Wir haben wieder gezeigt, dass unsere Standfestigkeit besser wird. Jetzt arbeiten wir an der Performance, um dauerhaft das schnellste neue Team zu sein."

"Ein schöner Erfolg für unser Team", fasst Teamchef John Booth seine Eindrücke zusammen. "Wir haben hart gearbeitet und mussten uns mit vielerlei Problemen beschäftigen. Als wir festellten, dass die Motorleistung wegen eines Problems am Ölsystem nachließ, mussten wir kurzfrsitig noch einmal an Lucas' Auto alles auseinanderbauen. Zu einem Zeitpunkt, wo wir normalerweise schon in der Rennvorbereitung gewesen wären."

"Beim anderen Auto lief zu diesem Zeitpunkt alles prima", sagt Booth. "Die Arbeit am Auto von Lucas war richtig stressig", erklärt Technikchef Nick Wirth erleichtert. "Wir durften den Motor in seinem Auto erst am Morgen wechseln. Als wir dann das Problem mit dem Ölkreislauf feststellten, wurde es richtig eng." Sehr zufrieden ist Wirth mit dem Tempo von Timo Glock: "Als er freie Fahrt hatte, waren seine Rundenzeiten nur 2,3 Sekunden langsamer als die des Rennsiegers."


Fotos: Virgin, Großer Preis der Türkei


"Das zeigt doch deutlich, welche Fortschritte wir machen", sagt der Brite stolz. "Er war deutlich schneller als alle anderen Leute von den neuen Teams. Leider steckte er am Ende im fünften Gang fest, aber der Vorsprung auf die direkten Gegner war zu diesem Zeitpunkt bereits groß genug. Beide Piloten haben einen tollen Job gemacht. Unsere zweite doppelte Zielankunft. Je besser die Zuverlässigkeit, umso größer werden die Fortschritte bei der Performance in Zukunft sein."

Bei Cosworth hat man noch keine Erklärung für das Motorenproblem bei di Grassi. "Wir werden das untersuchen", verspricht Cosworth-Chef Mark Gallagher. "Das war nicht normal. Das Team und unsere Leute mussten eine Menge Arbeit erledigen, um rechtzeitig für den Start fertig zu werden. Zum Glück hat es geklappt. Die Mechaniker des Teams haben großartige Arbeit abgeliefert."