• 08.06.2010 17:56

  • von Britta Weddige

Virgin setzt auf spezielles Kanada-Aero-Paket

Timo Glock hat viele "glückliche Erinnerungen" an Montréal, Lucas di Grassi freut sich auf seinen ersten Einsatz dort: Es soll weiter konstant nach vorn gehen

(Motorsport-Total.com) - Nach einem Jahr Pause kommt die Formel 1 wieder nach Montréal und die Vorfreude darauf ist quer durch das Fahrerlager groß. Auch beim Newcomer-team Virgin fiebert man dem Kanada-Grand-Prix entgegen, nicht nur wegen der einzigartigen Stimmung, die am Rennwochenende in der Stadt herrscht. Die doppelte Zielankunft in der Türkei hat Auftrieb gegeben, daran wollen Timo Glock und Lucas di Grassi nun anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Virgin hat sich vorgenommen, in Kanada wieder einen Schritt nach vorn zu machen

"Nach unserem positiven Wochenende in der Türkei, wo sowohl Lucas als auch ich die Zielflagge sahen, kommen wir optimistisch nach Kanada", bestätigt Glock. "Ich freue mich schon sehr darauf, nach Montréal zurückzukehren. Es ist ein Rennen, für das sich alle begeistern - Fahrer, Teammitglieder und Fans - von daher hoffe ich, dass es noch eine Weile im Kalender bleibt. Ich hatte hier in der Vergangenheit schon viel Spaß und gute Ergebnisse. Hier habe ich sogar mein erstes Formel-1-Rennen bestritten und meine ersten Punkte geholt. Ich bin hier 2005 mit der ChampCar gefahren und kam dabei auf das Podium, von daher habe ich sehr viele glückliche Erinnerungen an diese Rennstrecke."#w1#

Doch auch die Stimmung in der City hat es dem Wersauer angetan: "Montréal ist eine tolle Stadt, in der zum Grand-Prix richtige Karnevalsatmosphäre herrscht, vor allem auf der Crescent Street. Virgin Mobile wird dort am Wochenende einiges veranstalten, deshalb werden Lucas und ich am Samstagabend dort sein, um zu unseren Fans Hallo zu sagen."

"Hier habe ich sogar mein erstes Formel-1-Rennen bestritten und meine ersten Punkte geholt." Timo Glock

Und zu den sportlichen Zielen für das Rennen sagt Glock: "Wir wollen wieder mit beiden Autos ankommen und dabei weitere klare Anzeichen sehen, dass wir mit der Performance des Autos Fortschritte machen. Ich freue mich schon darauf."

Teamkollege di Grassi fährt zum ersten Mal in Kanada - für ihn wird Montreál das zweite Rennen mit dem neuen Chassis. "Wir haben in der Türkei ein gutes Ergebnis geholt und ich hoffe, dass uns das an diesem Wochenende wieder gelingt. Aber mit weniger Frustrationen auf dem Weg dahin. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass wir mit dem Motor wieder ähnliche Probleme haben werden", ist auch der Brasilianer optimistisch. "Wir brauchen einen guten Start in das Freie Training am Freitag und müssen darauf dann aufbauen."

Di Grassi hat sich im Simulator auf die für ihn neue Rennstrecke vorbereitet. "Die ersten beiden Kurven sind recht eng, von daher wird es spannend sein, wie da beim Start 24 Autos durchkommen. Es war ja schon immer haarsträubend, als es nur zehn und noch nicht zwölf Teams gab", sagt er.

¿pbvin|512|2812||0|1pb¿Auch Teamchef John Booth ist mit dem Türkei-Ergebnis sehr zufrieden: "Es hat unterstrichen, dass wir auf der Strecke und im Team Fortschritte machen", erklärt er. "Es wrzeitlich wieder sehr knapp, die Autos und die Ausrüstung aus der Türkei zurückzubringen, daran zu arbeiten und sie dann auf ihren Weg nach Kanada zu schicken"

"Wir werden am ganzen Auto speziell für diese Strecke ausgelegte neue Aeroteile anbringen." Nick Wirth

"Wir freuen uns schon sehr darauf in Montréal auf dieser fantastischen und technisch anspruchsvollen Strecke zu fahren, auch wenn dort in der Vergangenheit schon einige Autos auf der Strecke geblieben sind", erklärt Booth weiter. "Es ist besonders heikel für die Bremsen, da in einer Runde sechsmal vom siebten in den zweiten Gang heruntergeschaltet wird. Der Reifenabrieb ist groß, da die Strecke viel Traktion erfordert und es wird ungewöhnlich oft geschaltet. Aber wir haben mit Timo und Lucas zwei fantastische junge Fahrer, die in dieser Saison bisher alle gestellten Aufgaben unglaublich gut bewältigt haben und ich habe keinen Zweifel, dass sie an diesem Wochenende erneut einen guten Job abliefern werden."

Laut Virgin-Technikchef war die doppelte Zielankunft in der Türkei deshalb so wichtig, weil man sich nun endlich auf die Performance konzentrieren kann. "Auf die großen Schritte müssen wir in diesem Jahr zwar noch warten, aber wir haben ein schönes Aerodynamik-Paket für Montréal und werden am ganzen Auto speziell für diese Strecke ausgelegte neue Aeroteile anbringen", berichtet Wirth.

"Die Strecke selbst ist wieder eine interessante Herausforderung. Vor allem, weil sie sich während des Wochenendes verändert. Das macht es nicht einfach, das richtige Setup zu finden", weiß der Technikchef. "Die Bremsbelastung und -temperatur wird in diesem Rennen für alle Teams zur Herausforderung. Wenn sich hier ein paar Leute vertun, kann es in der Schlussphase des Rennens sehr interessant werden. Wir hoffen, unsere Performance an diesem Wochenende weiter steigern zu können und ein zuverlässiges Auto zu haben."