• 08.06.2010 17:05

  • von Britta Weddige

Whitmarsh: Drittes Auto pro Team ja, aber...

Martin Whitmarsh hält ein drittes Auto pro Team für eine gute Idee, aber nur bei einem Feld unter zehn Teams oder mit prominenten Piloten aus anderen Serien

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo stößt die Diskussion darüber, ob Formel-1-Teams drei Autos einsetzen dürfen, immer wieder neu an. Auch McLaren findet Gefallen an dieser Idee. Doch laut Teamchef Martin Whitmarsh würde das nur Sinn ergeben, wenn weniger als zehn Teams an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh (Teamchef)

Martin Whitmarsh ist unter gewissen Voraussetzungen für dritte Fahrzeuge

Zwar ist das Thema in jüngster Zeit innerhalb der FOTA nicht besprochen worden, aber der McLaren-Chef steht ihm durchaus offen gegenüber. Ein drittes Auto ist wirklich eine gute Idee, wenn man eine reduzierte Anzahl von Teams hat", sagte Whitmarsh heute bei einer Telefonkonferenz mit den Medien. "Die FOTA arbeitet hart daran, Wege zu finden, wie die derzeitigen Mitgliederteams sich entwickeln und weiter aufblühen können." Er mahnte aber auch an, dass die Chancengleichheit unter einem dritten Auto leiden könnte.#w1#

"Wenn man ein drittes Auto einführt - McLaren, Red Bull, Ferrari und Mercedes würden das wahrscheinlich alle gern tun - wäre das meiner Meinung nach für die kleineren Teams nur noch ein weiterer Nachteil", gab Whitmarsh zu bedenken. "Es wäre eine fantastische Sache in dem Fall, dass die Anzahl an Teams unter zehn sinkt, und im Moment hoffen wir darauf, dass es im nächsten Jahr 13 Teams sind."

"Das würde sicher für ein interessantes Spektakel und öffentliches Interesse sorgen." Martin Whitmarsh

Er räumte aber ein, dass es durchaus interessant sein könnte, wenn das Reglement so gestaltet wird, dass diese dritten Fahrzeuge für prominente Piloten aus anderen Rennserien vorgesehen sind. Wie zum Beispiel für MotoGP-Star Valentino Rossi, den Ferrari gern in einem dritten Boliden sehen würde. "Das würde sicher für ein interessantes Spektakel und öffentliches Interesse sorgen", erklärte Whitmarsh.

"Die Formel 1 ist zweifellos - zumindest für mich - die Königsklasse der Rennsporttechnologie und was die Qualität des Starterfelds und der Piloten angeht", so der McLaren-Chef. "Abgesehen von den Größen, die wir jetzt schon in unserem Sport haben, wäre es für Sébastien Loeb, Valentino Rossi, Jimmie Johnson oder dergleichen fantastisch, in der Formel 1 zu fahren. Es wäre für sie nur logisch, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen und für die Formel 1 wäre es fantastisch."

"Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese Jungs unglaubliches Talent haben und dass sie sehr konkurrenzfähige Formel-1-Fahrer wären, wenn sie sich der Sache zuwenden und ihr genügend Konzentration und Zeit widmen." Allerdings schränkt Whitmarsh mit Blick auf Rossis Verletzung ein: "Nach dem vergangenen Wochenende wird das Thema aber wohl noch für ein paar Rennen ruhen."